Billy Currington - Little Bit of Everything

CD Cover Billy Currington - Little Bit of Everything
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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
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Der Titel macht einen skeptisch: "Little Bit of Everything" - Von allem etwas? Kessel Buntes? Es allen Recht machen mögen? In den seltensten Fällen geht so etwas gut. Zum Glück bietet der blauäugige, lockenköfige Schönling - laut einem amerikanischen Lifestyle-Magazin zählt er zu den 25 schönsten Menschen - alles andere als einen musikalischen Ramschladen. Ganz im Gegenteil: sein drittes, von Carson Chamberlain und Currington himself produziertes und mit der alten Garde der Nashville-Cracks (Brent Mason, Paul Leim, Bif Watson & Co) eingespieltes Album wirkt nach dem ersten Hördurchgang erfreulich schlüssig und homogen.

Im Gegensatz zu manchem Countryrebell verfolgt Billy Currington nicht den Ehrgeiz, neue Pfade im Genre zu erkunden. Lieber wandelt er auf bewährten, freilich auch etwas ausgelatschten Spuren, setzt er auf typische Melodien und Inhalte. So dreht sich vieles, um nicht zu sagen, das Meiste, um Liebe, Kumpels und Gut-drauf-sein. Doch: das ist völlig legitim. Vor allem, wenn es so gut und entspannt klingt wie bei dem Georgia-Boy.

Zum Thema "gute Laune" schickt er gleich mal den Opener ins Rennen: "Swimmin´ In Sunshine" ähnelt nur vom Titel her an den Katrina And The Waves-Hit ("Walking On Sunshine"). Seine Sonnenanbetung ist in melodiöse, folk-orientierte Klänge verpackt - mit so entspannten Vocals, als ob Billy Currington die Brett und Jim Beavers-Komposition aus einem Liegestuhl heraus eingesungen hätte. Doch, das macht durchaus Laune. Das gilt - mit Abstrichen - auch für das nachfolgende "Life & Love And The Meaning Of". In der Gemeinschaftsproduktion von Billy Currington, Tony Martin und Mark Nesler gibt sich der Sunnyboy etwas tiefschürfend. Seine Version von "carpe diem" hat er in an U2-erinnernde Klänge und Rhythmen gesteckt. Nun ja, da wäre er nicht der erste, der sich an den Iren orientiert.

Besser und vor allem wesentlich authentischer kommt der ehemalige Fitness-Trainer in den nächsten Titeln daher: die sehr ruhige und sehr schöne Ballade "Every Reason Not To Go" deutet mit nostalgischem Arrangement in die 70er Jahre, das nachfolgende "Don´t" serviert zum getragenen Groove soulige Country-Klänge. Wirklich klasse! Das kann man bedenkenlos auch dem anschließenden, erneut in Folk-Gefilden angesiedelten Titel "People Are Crazy" bescheinigen. Zumindest musikalisch. Inhaltlich - na ja. Die Story einer Bar-Bekanntschaft - alter, zu viel trinkender und rauchender Mann, stinkreich - erscheint schon sehr an den lockigen Haaren herbeigezogen zu sein. Bobby Braddock und Troy Jones haben sie sich ausgedacht.

Gegen Ende der CD bietet Billy Currington eher gehobenen Durchschnitt. Während das erneut sehr entspannt klingende "No One Has Eyes Like You" als feines Liebeslied durchgeht, bieten "Walk On" und das etwas billig nach Kirmes-Tex-Mex klingende "I Shall Return" biedere Nashville-Hausmannskost. Im Finale legt der dressman-taugliche Sänger zum Glück noch mal eine Schippe nach: "Heal Me", geschrieben von Bonnie Swayze und Tony Stampley, bietet zwar so gut wie country-freien, balladesken Rock - dafür aber auch eine enorm schöne Melodie und super-wuchtigen Groove.

Fazit: Auch wenn Billy Currington auf seiner dritten CD tatsächlich so manches Genre aufs Korn nimmt - die CD ist eine runde Sache. Ganz klar, der Knabe hat seinen Platz in der Nashville-Elite.

Label: Mercury Nashville (Helikon Harmonia Mundi) VÖ: 26.September 2008

  • Titelliste

  • Links

01 Swimmin' in Sunshine 07 Walk On
02 Life, Love and the Meaning of 08 No One Has Eyes Like You
03 Every Reason Not to Go 09 That's How Country Boys Roll
04 Don't 10 Shall Return
05 People Are Crazy 11 Heal Me
06 Everything


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