
Charley Pride war der erste dunkelhäutige Country-Sänger, der Nashville erobern konnte. Vor 50 Jahren erhielt er den Ritterschlag des Country-Establishments - mit einem Auftritt in der Grand Ole Opry.
Es gibt viele weiße Bluesmusiker: Eric Clapton, Jeff Beck, Johnny Winter, John Mayall... Die Liste ist endlos. Sie zeigt, dass sich die Weißen den Blues, die Urform der afro-amerikanischen Bevölkerung Amerikas, einverleibt, und nicht selten weiterentwickelt haben. Das ist legitim, Musik ist eine Kunstform, und Kunst lässt sich glücklicherweise nicht durch Rassenfragen und Politik beschneiden. Umso erstaunlicher ist es, dass es im umgekehrten Fall nicht annähernd einen so vitalen Austausch der Kulturen gibt: Country, gerne als "Blues des weißen Mannes" umschrieben, scheint seit jeher wenig Anziehungskraft auf dunkelhäutige Amerikaner zu haben. Und so fällt diese Liste kurz aus. Ganz oben steht ein glanzvoller Name: Charley Pride. Vor 50 Jahren trat er erstmals in der Grand Ole Opry auf - der künstlerische Ritterschlag für jeden Country-Musiker.