Auf dem 12 Track starken Silberling finden sich neben fünf Songs, die es bereits auf der EP zu hören gab, auch sieben neue Tracks. Die jungen Produzenten Jason Massey und Forest Glen Whitehead haben mit "The First Time" ein Country-Pop Album geschaffen, das durchweg mit radiotauglichem Material gefüllt ist. Doch Kelsea Ballerini ist nicht nur Sängerin, bei allen Liedern war sie auch als Co-Autorin beteiligt. Den Titelsong des Albums hat sie sogar im Alleindurchgang geschrieben - eine respektable Leistung für eine 21-Jährige! Der Herzschmerz-Song über das ach so blöde Vom-Typen-Versetztwerden kommt als überzeugend einfühlsame Country-Pop-Ballade daher - vor allem natürlich für eine eher junge Hörerschaft. Generell wurzeln die Song-Themen im Bereich der Twen-Erlebniswelt: Der harte und rockige Opener mit Banjo-Einlage "XO" dreht sich um den Ex-Freund. Er ist möglicherweise auch Ideengeber für die rockige Pop-Nummer "Peter Pan", in der sie ihrem verlogenen Freund vorwirft, nicht Manns genug zu sein. Daneben finden sich auch romantische Songs über das Verliebtsein und sich verlieben wie beispielsweise "Looking At Stars" und "Yeah Boy". Seicht und schon 1000 Mal gehört - mag der kritische Konsument sagen. Für ein junges Country-Pop-Sternchen ist dieser Sound aber absolut authentisch, und konkurrenzfähig ist er sowieso.
Natürlich darf ein Song zum Mitträllern nicht fehlen. Leicht macht es einem das melodiös beachtliche "Square Pegs", das gleich mal mit einem catchy "Lalalalalaa" einsteigt. Selbst bei einem traurigen und emotionalem Song wie "Stilettos" bleibt die junge Zielgruppe im Blick und nimmt Bezug auf die Schuhe: "I wear my pain like stilettos. As bad as it may hurt, no, you'll never know".
Zwei Songs stechen aus dem Album hervor: "Sirens", ein kratziger Country-Rock-Song, und "Secondhand Smoke", das sich nachdenklich mit der Emanzipation des Kindes von seinen Eltern auseinandersetzt. Gegen Ende des Albums gibt es dann noch mal die volle Country-Girlie-Pop-Breitseite - mit Songs über das Feiern und Jungs: "Dibs" und "Underage".
Fazit: Das Debüt-Album von Kelsea Ballerini überzeugt mit durchweg gut produzierten Songs, die allesamt Radiopotential haben - eingängige Melodien, abwechslungsreiche stilistische Nuancen und doch immer ehrlicher Country-Pop. Mehr aber auch nicht. Inhaltlich begrenzt sich ihre Themenwelt leider fast nur auf Liebe, Jungs und Feiern. Aber was soll's, die Kleine ist 21!
Label: Black River (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 18. Mai 2015 |
Titelliste
01 | Xo | 07 | Sirens |
02 | Peter Pan | 08 | Secondhand Smoke |
03 | Love Me Like You Mean It | 09 | Dibs |
04 | Square Pegs | 10 | Stilettos |
05 | First Time | 11 | Yeah Boy |
06 | Looking at Stars | 12 | Underage |