Für das Weihnachtsalbum hat sich Rockin' Roary - wie schon Mitte der 90er Jahre - erneut nach Nashville aufgemacht. Hier nun hat er sich gemeinsam mit den Produzenten Stevie Rain, Mike Waddel und Chris Mike im 5-Star-Studio eingenistet, um 20 (Weihnachts-)Klassiker zu interpretieren. Den Anfang machen "Blue Christmas" - mit einem urigen Doo-Wopp-Chor - und der Gospel-Evergreen "Go Tell It On The Mountain". Dass es der musikalische Globetrotter nicht so genau mit der Weihnachtslied-Literatur nimmt, belegt der dritte Track: Procol Harums Engtanz-Hymne "A Whiter Shade of Pale". Anschließend packt der auf feierlich-leise gedimmte Rockin' Roary weitere, gut abgehangene Christbaum-Evergreens aus: "All I Want For Christmas", "Frosty The Snwoman", "Jingle Bells", "White Christmas", "I Wish You A Merry Christmas", "Rudolph The Rednose Rendeer", "Santa Claus Is Coming To Town", "Silverbells" und - natürlich - "Silent Night".
Damit das alles nicht zu feierlich wird und der gute R.R. seine Beat- und Rockseite auch unter dem Christbaum ausleben kann, streut er immer wieder Rock 'n' Roll- und Beat-Songs dazwischen. Zum Beispiel die Elvis-Schmachtfetzen "Can't Help Falling In Love", "In The Ghetto", "Home" und das etwas irritierende "Nights In White Satin", im Original von den guten, alten Moody Blues.
So weit zum Repertoire. Die Umsetzung der 20 Titel fällt unterschiedlich aus. In den Elvis-Songs läuft der Mann, keine Frage, zur Höchstform auf. Da wird auch klar, warum Rockin' Roary 1998 als Mitglied der "Rockabilly Hall of Fame" aufgenommen wurde. Das ist musikalisch voll und ganz seine Blutgruppe. Andererseits haben diese Titel auf einem Weihnachtsalbum nicht unbedingt etwas verloren.
Doch auch in den anderen Titeln gibt der unverwüstliche Sänger eine gute Figur ab. Seine Stimme klingt einschmeichelnd, gefühlvoll und nicht selten herzerwärmend. Schwächen hat er dagegen bei so manchen Phrasierungen (z.B. bei "Whiter Shade of Pale"). Da auch die Produktion für Nashville-Verhältnisse extrem nach Low-Budget klingt - ein sparsam tuckernder Drumcomputer, eine näselnde Farfisa-Orgel - und auch der Mix eigentlich nach weit mehr als einem Feinschliff schreit, fühlt man sich nicht selten an ein charmant unperfektes Demo erinnert. Im Kontrast zu vielen sterilen Hochglanz-Produktionen aus der Music Row ist das schon fast ein Kompliment.
Fazit: Ein verwegener Mix aus Weihnachtsliedern, Rock 'n' Roll- und Beat-Klassikern - in Nashville unter hörbaren Low-Budget-Bedingungen eingespielt. Wer auf rustikale und skurrile Weihnachtsklänge steht, wird die CD bestimmt mögen.
Label: Cri-Lex (Pängg) | VÖ: 24. November 2007 |
Titelliste
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01 | Blue Christmas | 11 | In The Ghetto |
02 | Go Tell it on the Mountain | 12 | In The Still Of The Night |
03 | A Whiter Shade Of Pale | 13 | Jingle Bells |
04 | All I Want For Christmas | 14 | We Wish You A Merry Christmas |
05 | Earth Angel | 15 | White Christmas |
06 | Can't Help Falling In Love | 16 | Nights In White Satins |
07 | Feliz Na Vi Dad | 17 | Rudolph The Rednose Rendeer |
08 | Frosty The Snowman | 18 | Santa Claus Is Coming to Town |
09 | Home | 19 | Silverbells |
10 | I'm Getting Nothing For Christmas | 20 | Silent Night |
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