Kellie Pickler - The Woman I Am

CD Cover: Kellie Pickler - The Woman I am
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Redaktionswertung Bewertung: 4,5 Sterne = sehr gut
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Dass Kellie Pickler singen kann, wissen wir bereits. Aber in diesem Jahr hat sie weitere Talente unter Beweis gestellt. Zunächst gewann sie im Frühjahr die amerikanische Version von "Let's Dance". Und zuletzt zeigte sie in der US-Talkshow "Ellen", dass sie auch durchaus trinkfest ist: Drei Kurze eines bekannten Whiskeys mit Vornamen Jim goss Moderatorin Ellen DeGeneres der 27-jährigen Musikerin ein - sie kippte sie problemlos weg, um anschließend textsicher "Little Bit Gypsy" aus ihrem neuesten Album "The Woman I Am" zu performen. Womit wir bei der Musik der Lady wären...

 

Das erwähnte "Little Bit Gypsy" ist auch der Opener des neuen Albums von Kellie Pickler, "The Woman I Am". Ein starker, sehr eingängiger, druckvoller Song mit einem höchst gelungenen Refrain. Der Country-Pop-Song aus der Feder von Kyle Jacobs, Tammi Kidd Hutton und Fred Wilhelm bringt aber nun wirklich alles für einen Hit mit - und schürt die Erwartungshaltung für die weiteren Tracks.

Die können sich allesamt sehen beziehungsweise hören lassen. Das anschließende "Ring For Sale" (geschrieben von Chris Stapleton und Jim Beavers) kommt ruppig, bluesig und ebenfalls mit eingängiger Hookline daher. Den Faden nimmt das nachfolgende "Buzzin'" auf und spinnt den Garn zu einem recht rustikalen Country-Blues-Track, der Laune macht und die gesangliche Klasse der blonden Sängerin eindrucksvoll unterstreicht. Sie mag platinblond und geschminkt wie eine singende Barbie-Puppe sein (zumindest auf den Coverfotos), aber von diesem glamourösen Schein sollte man sich nicht täuschen lassen.

Nun ja, Klischees sind auch dafür da, um widerlegt zu werden. Das dürfte auch das Anliegen des Titelsongs sein. Für die autobiografische Note sorgt sie als Co-Autorin (gemeinsam mit Kyle Jacobs) und mit Zeilen wie "I’m stubborn and proud, and get loud with a beer in my hand". Alles klar? Logo! Eine Frau zum Pferde stehlen. Der man aber auch sehr gerne zuhört, denn auch dieser akustische, leise und damit umso intimere Song ist ein weiterer Volltreffer der CD. Natürlich erfüllen nicht alle zwölf Titel diese hohen Qualitätsansprüche. "Closer to Nowhere" wartet zwar mit einem hübschen Refrain auf, ansonsten aber dümpelt der Midtempo-Track doch etwas zu beliebig dahin. Und auch das zu offensichtlich auf Krawall und Frauen-Power gebürstete "Bonnie And Clyde" (wieder ist Kellie Pickler Co-Autorin) bedient vor allem den Mainstream-Geschmack.

Authentischer und damit überzeugender fallen die ruhigeren Songs aus. Das schon fast als Bluegrass durchgehende "Selma Drye" zum Beispiel, das sie zusammen mit Billy Montana schrieb. Ein dynamischer Titel mit traditionellem Arrangement und einem Text zum Hinhören. Sehr gelungen! Einen noch stärkeren Eindruck hinterlässt die ruhige Ballade "Tough All Over". Gary Nicholoson und Leslie Satcher haben den gefühlvollen Track komponiert und Kellie Pickler interpretiert ihn ganz im Stile einer richtig großen Künstlerin. Wer Martina McBride im Balladenfach mag, wird ab sofort auch von Kellie Pickler begeistert sein.

Fazit: Reifeprüfung bestanden. Und zwar mit Bravour. Die aus einer Casting-Show hervorgegangene Sängerin hat sich mit dieser CD endgültig im Establishment etabliert. Musiker wie Drummer Greg Morrow, Bassist Glenn Worf und Gitarrist JT Corenflos besorgen den Rest.

Label: Black River (hier nicht veröffentlicht) VÖ: 12. November 2013

  • Titelliste

01 Little Bit Gypsy 07 I Forgive You
02 Ring for Sale 08 Bonnie and Clyde
03 Buzzin' 09 Where Did Your Love Go
04 The Woman I Am 10 No Cure for Crazy
05 Closer to Nowhere 11 Tough All Over
06 Selma Drye 12 Someone Somewhere Tonight

vgw
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