Wenn man schon nicht für alle Zeiten auf dieser schönen Erde verweilen darf, so kann man als Musiker wenigstens etwas hinterlassen, das weiterlebt. Songs von zeitloser Qualität; Lieder von moden-unabhängiger Schönheit oder zumindest von geistiger oder emotionaler Relevanz. Und? Ist dem ehemaligen Mitglied von Confederate Railroad dieses genauso erstrebenswerte wie schwierige Unterfangen mit diesem Album geglückt? Klare Antwort: Jein!
Eigentlich hätte es der talentierte Musiker, Songschreiber, Produzent und Sänger kreativ im Kreuz. Leider aber versucht er auf dem mit zwölf Songs ausgestatteten Album auf Biegen und Brechen einem patriotischen Macho-/Redneck-Image gerecht zu werden. Zu oft singt er vom gelobten Land "America", zu oft klingt dieses "wir sind besser als alle anderen" durch, zu häufig strapaziert er
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Das muss man nicht mögen. In Amerika aber dürfte diese Masche schon gut ankommen. Zumal der blonde Grunge-Bart noch weitere Asse aus dem Ärmel zieht: Beim rockenden "Bow Chicka Wow Wow" (was für ein Titel!) teilt er sich mit Richard Sterban von den Oak Ridge Boys das Mikro, beim moderaten, recht braven Countryrock von "Kick It Into 4-Wheel Drive" sind Flynnville Train mit von der Party und bei "White Trash With Money" holt er sich den rappenden Flegel Colt Ford als Verstärkung ins Studio. Vor allem die letztgenannte Zusammenarbeit macht Spaß. Der Mix aus Shuffle-Groove, Südstaaten-Rock und Colt Fords Rap-Einlage ergibt ein süffiges Gebräu. Nicht ganz so geschmeidig kommt dagegen das Countryrock-Rap-Tandem beim finalen "Good Ole' Time" in die Gänge, bei dem Big Smo den Maulhelden gibt. Aber: auch nicht übel.
Die besten Momente hat die CD aber, wenn sich Cody McCarver auf seine ruhige Seite besinnt. Die lässt er zwar nur selten durchschimmern. Wenn aber, dann zündet er echte Songhighlights. Zum Beispiel mit der Ballade "Left Side of The Bed" - man kann sich denken, wobei es da geht - oder mit dem traditionell eingefärbten "Outlaws & Trains" (aus dem Kinofilm "Cole Younger And The Black Train"). Songs für die Ewigkeit? Na ja, so schnelle hört man sich an diesen Titeln bestimmt nicht satt.
Fazit: Ein gutes Album - aber auch eine CD mit recht penetranter Message. Thematisch hinken die Songs weit über das angebotene musikalische Spektrum hinterher. Ein guter Textdichter als Co-Autor würde Cody McCarver nicht schlecht zu Gesicht stehen.
Label: AGR Television (Sony) | VÖ: 26. Oktober 2012 |
Titelliste
01 | I Just Might Live Forever (from the Movie "Billy The Kid") | 07 | Let's Get Dirty (For the Dirt Track Fans!) |
02 | Redneck Friends of Mine | 08 | White Trash With Money (feat. Colt Ford) |
03 | Left Side of the Bed | 09 | Outlaws & Trains (from the movie "Cole Younger And The Black Train") |
04 | Bow Chicka Wow Wow (with Richard Sterban) | 10 | You Can't Hide Money |
05 | I'm America | 11 | Good Ole' Time (feat. Big Smo) |
06 | Kick It Into 4-Whel Drive (feat. Flynnville Train) |