"Unvergesslich" könnte sich Eric Heatherly auch mit seinem neuen Album "2 High 2 Cry" machen. Endlich, möchte man sagen. Denn mit "2 High 2 Cry" knöpft Heatherly an sein hochgelobtes Top-20-Debüt-Album "Swimming In Champagne" an. Für sein neues Album holte er Musiker, Produzent und Songschreiber Carson Chamberlain mit ins Boot. Der renommierte Songschmied ist für zahlreiche Hits von Alan Jackson, George Strait und Billy Ray Cyrus verantwortlich und wirkte als Co-Autor bei einigen neuen Songs entscheidend mit.
Beispielsweise beim Opener – und der ersten Single-Auskopplung – "Old Enough To Be Her Daddy": ein rasanter, dynamischer Country-Rock ‘n‘ Roller in dem Heatherly gleichermaßen als Sänger und Gitarrist brilliert.
Der Titel gibt auch die Marschroute für das neue Werk vor. Also: sehr rockig, sehr authentisch. Aber auch: sehr melodiös. In den 14 kraftvoll produzierten Songs (inklusive Live-Track von "The Big Hurt") belegt Eric Heatherly sein enormes Potential als Interpret und Songschreiber. Im Vordergrund sämtlicher Titel steht: die Gitarre. Ob als filigrane gezupft – oder als bretthartes Riff. Er macht klar, dass er mit allen musikalischen Wassern gewaschen ist. Er kann Rock. Er kann aber auch leise und akustisch ("Close", "Make Me An Offer"); er ist in bluesigen Gewässern ("Curb Appeal") und im Pop ("Unforgettable") genauso zu Hause, wie im Country-Rock vom Schlage eines Tim McGraw ("A Second Hundred Years"). Eine hervorragende Figur gibt Eric Heatherly überdies auch in der einzigen Coverversion ab: Seine Interpretation des Jackson Brown-Hits "Somebody’s Baby" gewinnt dem 80ies-Klassiker zeitgemäße, Heatherly-typische Facetten ab.
Die legendäre Komposition aus den guten, alten 80er Jahren hat der Vollblutmusiker bestimmt nicht ohne Grund gewählt. Wie "2 High 2 Cry" klar macht, fühlt sich Heatherly mit Leib und Seele den Songs und Sounds der 80ies verbunden. Man höre nur "Mood Ring". Der Track würde sich auch auf jeder Peter Frampton-CD gut machen. Auch weil die Drums kräftig wummern und schon im Studio nach Arena klingen. Dennoch: Als Gitarrist und Sänger kann Eric Heatherly mehr in den leiseren Titeln zeigen, was er kann. Im leisen, in bester Singer/Songwriter-Tradition gehaltenen "Bluer’n Blackie" zum Beispiel. Merkwürdiger Titel? Stimmt, da ist "Things I Could Do To You (with My Guitar)" schon deutlich konkreter, ähem. Aber stimmt schon, an der Gitarre kann er eine ganze Menge. Wer’s nicht glaubt, sollte mal reinhören. Auch wenn das Album deutlich mehr Rock als Country bietet, sorgt die CD beim Hörer für gute Laune. Und was will man von Musik schon mehr erwarten?
Fazit: Der ewige Geheimtipp – mit einem ausgewogenen, sehr rocklastigen Album, das Eric Heatherly als starken Sänger und grandiosen Gitarristen zeigt. Wer den 80er Sound mag, wird die CD lieben.
Label: AGR Television (Sony) | VÖ: 01. Oktober 2010 |
Titelliste
Links
01 | Old Enough To Be Her Daddy | 08 | Things I Could Do To You (With My Guitar) |
02 | Curb Appeal | 09 | Bluer'n Blackie |
03 | Too High To Cry | 10 | Make Me An Offer (I Can't Refuse) |
04 | Unforgettable | 11 | A Second Hundred Years |
05 | Somebody's Baby | 12 | She Likes It On Top |
06 | Close | 13 | Another Day Rolled Another Night Rocked |
07 | Mood Ring | 14 | The Big Hurt (Live) |