Auch wenn es das Klischee anders möchte: Country-Fans sind normalerweise recht aufgeschlossene Musikfreunde. Sie sind offen für verschiedene Ausprägungen, für Neues und auch für experimentelle und unkonventionelle Herangehensweisen. Vorausgesetzt: die Musik trifft einen bestimmten Nerv, hat Seele, Melodie und Gefühl. Deshalb ist es auch müßig über Country Music also Solches zu sprechen – das Genre ist schließlich so vielfältig und facettenreich wie das Leben selbst. Mit Höhen und Tiefen, mit Herz und mit Schmerz. Alles davon gibt’s auch auf "Hot & New Country Music" zu bestaunen. Die Jungen und die Alt-Gedienten, die Ladies und die Überflieger.
Sehr gut zum Titel passt natürlich die neue sexy Damenriege: Sängerinnen wie Taylor Swift, Miranda Lambert, Debbie Nunn, Carrie Underwood und Kellie Pickler. Obwohl sie alle mehr oder weniger glamourös und – im Falle von Taylor Swift – sogar Bravo-kompatibel sind, beeindrucken sie in erster Linie nicht durch optische Vorzüge. OK, das auch ... Vor allem aber überzeugen sie durch ihr musikalisches Talent. Sie können einfach singen. Alle, durch die Bank! "White Liar" von Miranda Lambert zum Beispiel. Das hat Power und Tiefgang. Oder die wundervolle Ballade "Didn’t You Know How Much I Loved You" von Kellie Pickler. Auch wenn sie alle mal mehr, mal weniger mit Pop und Rock flirten, heben sie sich dennoch von den üblichen Pop-Sternchen deutlich ab: Durch ihre Country-Roots, durch ihre bemerkenswerten Interpretations-Fähigkeiten.
Das gilt natürlich auch für die hier versammelte, nennen wir sie mal etwas böse, "Alte Garde". Alan Jackson ist mit seinem neuen Hit "It’s Just That Way" dabei, Tim McGraw serviert das süffisante "It Is A Business Doing Pleasure With You" und Brad Paisley steuert den Titelsong seiner letzten CD bei ("American Saturday Night"); Kenny Chesney teilt sich bei dem herrlichen "Down The Road" das Mikrofon mit Mac McAnally und der noch junge Blake Shelton holt sich Raubein Trace Adkins für "Hillbilly Bone".
Wie gut die Compiler ihr Handwerk verstehen, belegen auch die Songs von John Rich und Kevin Costner & Modern West: "Shuttin‘ Detroit Down" gehört mit Sicherheit zu den besten Songs aus der Feder der einstigen Hälfte des Duos Big & Rich und mit "Let Me Be The One", ein Duett mit Sara Beck, emanzipiert sich Hollywood-Star Kevin Costner endgültig als ernst zu nehmender Sänger.
Neben all diesen erwähnten neuen und etablierten Stimmen Nashvilles hält die CD noch einige weitere Glanzlichter parat: Sugarlands "It Happens", Billy Curringtons Bekenntnis "That’s How Country Boys Roll", das stürmische "Bonfire" von Craig Morgan oder das gefühlvolle "Don’t Think I Can’t Love You" von Jake Owen. Dass im Metier immer auch Humor zu Hause ist, beweist Witzbold Cledus T. Judd mit "Tiger By The Tail (The Tale of Tiger Woods") – sehr hot und sehr new ...
Fazit: So klingt Nashville Anfang 2010: eine nahezu vollständige Bestandsaufnahme des Genres, kompetent zusammen gestellt.
Label: Sony Music Catalogue (Sony) | VÖ: 7.Mai 2010 |
Titelliste CD
Serie im Überblick
Links
01 | Love Story (US Album Version) - Taylor Swift | 11 | That's How Country Boys Roll - Billy Currington |
02 | It Happens - Sugarland | 12 | Down The Road -Kenny Chesney mit Mac McAnally |
03 | American Saturday Night - Brad Paisley | 13 | Hurry Home - Jason Michael Carroll |
04 | White Liar - Miranda Lambert | 14 | Didn't You Know How Much I Loved You - Kellie Pickler |
05 | Let Me Be The One - Kevin Costner & Modern Westmit Sara Beck | 15 | Bonfire - Craig Morgan |
06 | Hillbilly Bone - Blake Shelton mit Trace Adkins | 16 | It's A Business Doing Pleasure With You - Tim McGraw |
07 | Bubbles - Debbie Nunn | 17 | Why Don't We Just Dance - Josh Turner |
08 | It's Just That Way - Alan Jackson | 18 | Don't Think I Can't Love You - Jake Owen |
09 | Temporary Home - Carrie Underwood | 19 | Tiger By The Tail (The Tale of Tiger Woods) - Cledus T. Judd |
10 | Shuttin' Detroit Down - John Rich | 20 | The Truth - Jason Aldean |