Danny Gokey - My Best Days

CD Cover: Danny Gokey - My Best Days
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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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Vielleicht sollte man sich vor dem Hören erst einmal die Linernotes des Newcomers durchlesen. Da steht, nach den Danksagungen an die üblichen Verdächtigen wie Produzent, Label und so weiter, auch: "This album is dedicated to the love of my life. Sophie L. Gokey (Martinez). 1980-2008. I miss you and I can't wait to see you again in Heaven." Schluck...

Das ist schon harter Tobak. So ein junger netter talentierter Kerl, und verliert schon so früh, wie er sagt, die Liebe seines Lebens. Über so einen mag man kein schlechtes Wort mehr sagen. Deshalb könnte nachfolgende Besprechung auch um einen Tick wohlwollender ausfallen, als sie es sich vielleicht verdienen würde. Mag sein.

Doch auch ohne Mitgefühls-Bonus würde sich das Debüt des Casting-Stars ("American Idol") eine ordentliche Beurteilung verdienen. Denn der sympathische Dreitagebart-Träger verfügt allemal über eine mehr als ordentliche Stimme. Irgendwie bringt man dieses etwas rauchige, relative hohe, aber auch sehr leidenschaftlich klingende Organ nicht so recht mit der so frisch und junge wirkenden Optik von Danny Gokey überein. Deshalb gesellt sich zum ersten positiven Höreindruck von Opener und Titeltrack "My Best Days Are Ahead Of Me" auch eine gute Portion Überraschung.

Überraschend ist dieser Track natürlich, wenn man sich oben erwähnte Widmung an seine verstorbene Frau vergegenwärtigt. Es muss wohl eine Art von Galgenhumor sein. Oder aber, man würde es ihm wünschen, dass er tatsächlich wieder ähnlich viel Lebensmut und -freude entwickelt, wie der Song verströmt.

Mit dem nächsten Track, und da ist der Autor dieser Zeilen auch hellhörig geworden, schlägt Gokey schon andere Töne an: "Like That's A Bad Thing" fällt düster, geheimnisvoll und vielleicht sogar ein bisschen unheilschwanger aus. Verglichen mit dem absolut hittauglichen Opener macht der Song aber auch kompositorisch nicht so viel her. Auch das nachfolgende "I Still Believe" kann, trotz hingebungsvollem Gesang, nicht völlig überzeugen: zu viel Pathos, zu viel Bombast. Stimmlich und auch in der Art der leicht überzogenen Phrasierung erinnert der Jungspund an Marc Cohn, der vor vielen Jahren mit "Walking In Memphis" zu One-Hit-Wonder-Ehren gekommen ist. Dennoch ein ehrenvoller Vergleich...

Zur Höchstform läuft Danny Gokey aber erst in den nächsten Tracks auf: "Tiny Life" überzeugt mit herrlich eingängigen Melodien und einem erfreulich kitschfreiem Balladen-Arrangement. Dass der junge Witwer aber auch strammen Country-Rock perfekt im Repertoire hat, belegt er mit dem anschließenden "Get Away". Ein Song, der Laune macht. Ein idealer Soundtrack für einen unbeschwerten Tag am See.

So oder so ähnlich sind auch die restlichen Titel der, mit nur zehn Tracks sparsam bestückten, CD: mal Ballade, mal (Country)Rock. Nur bei "Be Somebody" wagt sich Gokey auf anderes Terrain: Der Song erinnert mit seinem federnden Groove und seinem tantramäßig wiederholten Refrain an Marvin Gayes "Inner City Blues" – was durchaus schmeichelhaft ist.

Fazit: Der Newcomer hat ein schweres Schicksal zu verkraften – und genügend Talent für eine feine Karriere. Ob sie im Country oder Rock angesiedelt sein wird, steht noch nicht fest.

Label: 19 / RCA Nashville (Sony) VÖ: 05. März 2010

  • Titelliste CD

  • Links


01 My Best Days Are Ahead Of Me 06 It's Only
02 Like That's A Bad Thing 07 Life On Ya
03 I Still Believe 08 Crazy Not To
04 Tiny Life 09 Be Somebody
05 Get Away 10 I Will Not Say Goodbye

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vgw
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