Tanya Tucker - The Ultimate Collection

CD Cover: Tanya Tucker - The Ultimate Collection
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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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"Tanya Tucker, country music's resilient femme fatale", beginnt der Introtext im Booklet zur neuen Hit-Zusammenstellung "The Ultimate Collection". Na ja, Femme Fatale. Weder die braven Fotos im Booklet, noch die 24 hier präsentierten Songs haben etwas von einer "verhängnisvollen Frau". Obwohl ...

Attraktiv und verführerisch ist Tanya Denise Tucker, 1958 im texanischen Seminole geboren, stets gewesen. Doch keineswegs auf unheilvolle Art, sondern positiv, erdig und erdverbunden. Sie ist: pure Country.

Das belegen auch diese zwei Dutzend Titel ihrer imposant lange andauernden Karriere. Für die Titelauswahl haben die Compiler ein Zeitfenster von 1975 bis 1981 geöffnet. Das wirkt etwas willkürlich. Denn immerhin gehört die blonde Tanya seit 1972 zum Establishment Nashvilles – und auch 1981 ging es richtig erfolgreich weiter. Der Hintergrund für dieses hier vertretene Segment dürfte eher an den bereits erschienenen Best-of-Alben liegen. Das erste veröffentlichte die warmkehlige Sängerin bereits 1975; 1978 und 1989 ging es weiter mit dem Best-of-Reigen.

Die sechs Jahre die "The Ultimate Collection" beleuchtet, haben Charme. Es war die zweite Hälfte der 70er, die Zeit der Schlaghosen, der Glitzerfummel, der hoch toupierten Frisuren. Kenny Rogers brachte die Damenwelt zum Schmelzen, Dolly und Tanya eroberten die Männerherzen – mit Kurven und Bruststimme. Doch die Musik hatte damals auch einen naiv romantischen Flair. Berührungsängste mit Kitsch hatte in der Zeit von "Rocky", "Grease" und Abba wirklich niemand. Das hört man.

Die Arrangements klingen deshalb so herrlich sirup-süß, dass einem warm ums Herz werden möchte. Pure Nostalgie ist das, wenn die damals blutjunge Tanya Tucker Titel wie "San Antonio Stroll", "Lizzie And The Rainman", "I'm Not Lisa", "Here's Some Love", "It's A Cowboy-Lovin‘ Night", "Texas (When I Die)" oder die Aretha Franklin-Hymne "Son of a Preacher Man" anstimmt. Die Drumms wummern dabei im Sound von Waschpulverkartons, Geigen fideln und der Solo-Gitarrist darf sich nicht selten austoben. Tja, das waren schon andere Arrangements, als die heute doch so oft nach kaltem Reissbrett klingenden Klangkonzepte. Wie gesagt, naiver, romantischer ...

Genau deshalb hat diese proppevoll gepackte CD auch ihren Reiz. Sie verschafft dem countrygeschulten Hörer einen lustvollen Tripp in die Vergangenheit. Die Reiseleiterin dieses über 79 Minuten dauernden Ausflugs besticht dabei durch ihren typischen rustikalen Charme und eine unverwechselbar sexy Stimme. Das genügt. Deshalb bleibt ein Duett mit dem damals ungeheuer angesagten Glen Campbell ("Dream Lover", ein Cover von Bobby Darins Hit aus dem Jahre 1959) das einzige Namedropping des Albums.

Wie gut die heute 51-Jährige auch auf der Bühne ist, belegt der letzte Track der CD: Ein schmissiger, gospel-inspirierter Live-Mitschnitt von "Delta Dawn". Sie hat's einfach drauf.

Fazit: 24 Titel aus der frühen bis mittleren Schaffensära von Tanya Tucker. Das heißt: viel Schmus, Romantik und Nostalgie.

Label: Hump Head (Harmonia Mundi) VÖ: 17. April 2009

  • Titelliste

  • Links


01 San Antonio Stroll 14 It's A Cowboy-lovin' Night
02 Lizzie And The Rainman 15 Dancing The Night Away
03 I'm Not Lisa 16 Wait Till Daddy Finds Out
04 Son of a Preacher Man 17 By Day By Day
05 Don't Believe My Heart Can Stand A Other You 18 Tear Me Apart
06 Here's Some Love 19 Pecos Promenade
07 You've Got Me To Hold On To 20 Dream Lover (mit Glen Campbell)
08 My Cowboys Getting Old 21 Can I See You Tonight
09 Lover Goodbye 22 Love Knows We Tried
10 I'm The Singer, You're The Song 23 Should I Do It
11 Texas (When I Die) 24 Rodeo Girls
12 Angel From Montgomery 25 Delta Dawn (Live)
13 Ridin' Rainbows    
vgw
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