Die Pedal Steel gibt der Musik der Teletunes ihre charakteristische Note. Von der Stilrichtung her ist sie allgemein eine Mischung aus Country, Pop, Rock und Singer-Songwriter. Mal überwiegt das eine Genre im Mix, mal das andere, aber alle Bestandteile werden konsequent beibehalten und weitergeführt – was das Album in sich schlüssig macht. Die meisten Songs sind im flotten Tempo gehalten, ohne zu hetzen oder zu schnell zu sein, aber förderlich für die gute Laune und eindeutig mit Ohrwurm-Potential – ein Charakteristikum, das der Opener, "Who Knows", eindeutig aufweist. Mit poppiger Melodie in klassischer Besetzung beweisen die Teletunes, was man mit scheinbar einfachen Mitteln erreichen kann. Schade ist, dass sie hier gegen Ende den typischen Tonartwechsel um eine Stufe höher zur Steigerung eingebaut haben. Dieses Stilmittel ist zwar einfach, aber auch genauso ausgelutscht. Das haben sie doch eigentlich nicht nötig – bleibt aber Einzelfall auf der CD und kann darum noch mal entschuldigt werden.
Der zweite Song "So It Goes" widmet sich in ähnlicher flott-bewegter Manier, mit anders eindrucksvoller Melodie, dem Thema der zerrissenen Gefühle nach einer verlorenen, aussichtslosen Liebe, die zwar schmerzt, aber im Endeffekt nicht tödlich ist. Textlich widmen sich alle Songs grundlegenden Themen zwischenmenschlicher Beziehungen und Gefühle, wobei es sich meist um allgemeine Fragestellungen handelt, ohne dass eine konkrete Geschichte erzählt wird.
Ein Beispiel für einen Song, der die musikalische Gewichtung etwas mehr auf Country legt – wenn auch nicht übertrieben – ist der dritte Song, "Shades of Grey". Hier hat die Pedal Steel die Chance, noch mehr rauszukommen. Ein anderes Beispiel ist der Titeltrack, der von seiner Strophenmelodie an ein Kinderlied zu erinnern scheint. Vielleicht entsteht dieser Eindruck dadurch, dass die Melodie einen solch eindringlichen Ohrwurm-Charakter hat.
Etwas langsamer geht es lediglich bei folgenden Songs zu, ohne dass aber ein gewisser Grundbeat aufgegeben wird: "Rain" klingt einfach etwas mehr smooth und laid-back, untermalt mit Pedal-Steel-Seufzern. Bei "We Made a Moment" wummert eine Hammond-Orgel zusätzlich zur Grundbesetzung im Hintergrund und gibt dem Song sein Akkord-Gerüst.
Melodie ist den Teletunes sehr wichtig, was in allen Songs deutlich wird. Ganz besonders allerdings in "Come Out Ahead", das nach sprechartigem Gesang in der Strophe im Refrain wieder in ausschweifenden Melodien schwelgt. Eine grundlegende Steigerung vom Refrain gegenüber der Strophe wird auch teilweise dadurch verdeutlicht, das bei einigen Songs der Gesang mehrfach übereinander gelegt wurde, wie z.B. bei "At Your Side". Dass Melodie selbst instrumental elementar wichtig ist für die Band, zeigt das akustische Picking bei "One More Try".
Fazit: Eine Sammlung von flotten, Gute-Laune-Songs, die sich – einmal gehört – fest ins Gehör und Gehirn brennen. Ein poppiger Singer-Songwriter-Country, der aber seine ganz eigene Note hat.
Label: Wunderbar (Point) | VÖ: 14. April 2009 |
Titelliste
Links
01 | Who Knows | 07 | We Made a Moment |
02 | So It Goes | 08 | Come Out Ahead |
03 | Shades of Grey | 09 | One More Try |
04 | Rain | 10 | Every City |
05 | At Your Side | 11 | Long Way Home |
06 | Over You |