Schon im zarten Alter von elf Jahren begann Swift erste eigene Songs zu schreiben. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen gelang es der damals 16-Jährigen 2006 schließlich, einen Plattenvertrag bei dem Independent Label Big Machine zu ergattern. Noch im selben Jahr landete sie ihren ersten Top-10-Country-Hit - und ist seitdem aus den amerikanischen Country-Charts nicht mehr wegzudenken.
Und damit nicht genug: Obwohl sowohl das CD-Booklet mit niedlicher Foto Story als auch die kleinformatige Poster-Beilage mit Taylor Swift im Prinzessinen-Look einen sehr teeniehaften Eindruck vermitteln - für ihr Alter hat Swift einiges auf dem Kasten. Sie produzierte nicht nur das Album mit Unterstützung von Nathan Chapman - der sich auch musikalisch auf dem Album verewigte - und Scott Borchetta selbst. Auch sieben der 13 Albumtitel stammen aus ihrer eigenen Feder, die übrigen sechs entstanden in Zusammenarbeit mit Songwritern wie Liz Rose, Hillary Lindsey, Colbie Caillat und John Rich. Und auch - wen wundert's - beim Booklet Design hatte die ehrgeizige Jugendliche ihre Finger im Spiel. Heraus gekommen ist eine temperamentvolle Sammlung persönlicher Songs über ein immer gleiches - und das mit 18 wohl interessanteste Thema: Liebe in all ihren Facetten und Jungs, Jungs, Jungs. Dabei sind Swifts ernste, aber mädchenhafte Lieder eingebettet in eingängige Arrangements die oftmals mehr nach Pop als nach Country klingen. Doch ihr Talent als Songwriterin ist unverkennbar: Sie hat das Zeug zum ganz großen Hit.
Schon der Opener und Titelsong "Fearless" ist ein energischer Song über eine erste unschuldige Liebe und auch die folgenden Stücke handeln von nichts anderem: "Fifteen", aus der Perspektive einer älteren und weiseren Frau gesungen, das märchenhafte "Love Story" mit Anspielungen auf die Romanze von Romeo und Julia und das ohrwurmtaugliche Liebeslied "Hey Stephen". Eingängige Gesangsmelodien und Swifts jungendliche, aber ausdrucksstarke Stimme entschädigen für streckenweise etwas zu gleichtönige Songs und dünne Gitarren wie in dem rasanten "Tell Me Why" und dem rockigen "The Way I Loved You". Auch wenn sich Swifts Texte häufig anhören wie die Tagebucheinträge eines jungen Mädchens, verzaubern sie mit ihrer Authentizität und Ehrlichkeit - und versetzen den Zuhörer in die Zeiten der ersten eigenen amourösen Gehversuche zurück.
Sehr ruhig und zart, nur mit melancholischem Gesang und gefühlvoller Gitarrenbegleitung, beginnen die Songs "White Horse" und "Breathe", zu dem die amerikanische Singer/Songwriterin Colbie Caillat die Backing Vocals beisteuerte. Bevor "Forever & Always" etwas reduzierter, aber dennoch ziemlich ungerührt dahin galoppiert, darf der Zuhörer mit dem von Streichern und einem melancholischen Klavier unterlegten "You´re Not Sorry" noch einmal tief durchatmen. Wenig Entspannung dagegen verspricht das energiegeladene "You Belong with Me", das ganz klar nach High-School-Kitsch klingt.
Zum Schluss hält Swift noch eine kleine thematische Überraschung bereit: Weder in dem emotionalen und unaufgeregten "The Best Day", noch in dem mit einem Paukenschlag beginnenden "Change" geht es ausschließlich um das männliche Geschlecht. Der erste Song ist eine Liebeserklärung an Swifts Familie, der zweite ein Titel mit leicht politisch angehauchtem Inhalt.
Fazit: Ein kurzweiliges Album, das an vielen Stellen überzeugt. Alle Achtung, was Taylor Swift mit 18 Jahren bereits erreicht hat - und mit welchem Engagement sie daran arbeitet. Man darf gespannt sein, was von dieser jungen Dame in Zukunft noch zu hören sein wird.
01 | Fearless |
02 | Fifteen |
03 | Love Story |
04 | Hey Stephen |
05 | White Horse |
06 | You Belong With Me |
07 | Breathe |
08 | Tell Me Why |
09 | You're Not Sorry |
10 | The Way I Loved You |
11 | Forver and Always |
12 | The Best Day |
13 | Change |