Country CD Besprechungen - immer topaktuell

Mit dem Debut-Album von Julie Roberts ist es dem Produzenten Brent Rowan, der sich auch für die E-Gitarre auf dem Album verantwortlich zeichnet, gelungen, eine Sängerin in die Charts zu führen, die neben Gretchen Wilson ein Kontrast zu den starken Pop angehauchten Countrysongs der Hitlisten bietet.

60 Jahre und ein Bisschen leise: Don Williams macht seinem Ruf als der sanfte Riese des Country erneut alle Ehre. "My Heart To You" ist Williams' erstes Album seit fünf Jahren (wenn man die 2002 erschienende Kompilation "Silver Turns to Gold" außer acht lässt). Eine behutsam instrumentierte und inWilliams' sanftem Bariton eingesungene, gelungene Mischung aus Coverversionen bekannter Songs (Eric Claptons "Wonderful Tonight" und Amanda McBrooms "The Rose") und Selbstgeschriebenen. Die European Edition des Albums liefert noch drei feine Bonus Tracks: Gordon Lightfoods wundervolles "If You Could Read My Mind", eine Liveversion des unverwüstlichen "Some Broken Hearts Never Mend" und eine samtweich gesungene, dennoch swingende Version des Fingerschnipp-Klassikers "Fever".

Lange mussten die Fans von Michael Peterson auf diese CD warten! Nach seinem Wechsel von Reprise Records (Warner) zu Monument Records (Sony) produzierte er die Modern Man CD. Monument veröffentlichte damals noch den Titelsong als Single doch dann mussten 3 leitende Angestellte bei Sony ihren Arbeitsplatz räumen und fast alle Künstler wurden vom Label verbannt, getreu dem Motto "Neue Besen kehren gut".

Wer ein Freund der traditionellen New Country Musik ist wird sich über das Erstlingswerk von Billy Currington freuen. Selten hört man zur zeit derart vom Pop abgewandte Countrymusik, die wie ein frischer Wind vom nordamerikanischen Kontinent an unsere Küste weht.

Kaum sind einige Monate vergangen, als George Straits "For The last Time: Live from the Astrodome" in den CD-Playern lag, da gibt es schon ein neues Studioalbum dieses erfolgreichen Texaners. "Honkytonkville" ist sowohl Name als auch Programm dieser 2003er Produktion.

Slow Horses - bei dem Namen schlucken erst einmal die Geschwindigkeitsfanatiker und Tierliebhaber. Aber wie man dem gleichnamigen Song entnehmen kann, ist eine gewisse Besinnung manchmal von Nöten. Slowing down, das ist das eigentliche Geheimnis, denn Schnelligkeit ist eine Eigenschaft, die heutzutage fast Allgemeingut geworden ist. Dabei geht oft eine Menge verloren, und deshalb ist ein Ritt mit den langsamen Pferden für Musikfreunde so amüsant. Eine Band, deren Durchschnittsalter weit über dem heutigen Superstar-Verfallsdatum liegt, hatte auf ihrem Ritt genügend Zeit, sich die Umgebung anzusehen. Amerikanische Musik aus Deutschland, dieser Anspruch verlangt einfach nach einer gründlichen Basis. Die Band schöft ihr Potenzial aus der Erfahrung und dem daraus resultierenden Input ihrer Mitglieder. Alle schreiben, alle spielen mehrere Instrumente und dass die Formation sich jetzt so gefunden hat, ist ein glücklicher Zufall.

Um es vorwegzunehmen: "For the last time..." im Titel dieser aktuellen CD von George Strait bezieht sich nicht auf das Ende seiner Karriere, sondern auf die Schließung des Astrodomes in Texas, in der George Strait die Ehre hatte das letzte Konzert zu spielen. Über 68.000 (!) Menschen waren anwesend, um sich dieses Spektakel anzuschauen, und bei der Aufnahme zu dieser "Live"-CD dabei zu sein.

Mister Vince Gill ist wieder da und bringt sein 12. Album mit. Bekannt dadurch, dass er immer traurige Lieder singt, und diese dann noch mit soviel Gefühl vorträgt, dass die Schar der weiblichen Bewunderer nicht anders kann, als schluchzen und dahin zu schmelzen. Auch dieses mal erfüllt Vince diese Sehnsucht seiner Fans nach traurigen Songs, aber er hat auch andere Emotionen in den 17 Titel seines "Next Big Thing" verarbeitet.