Vor ein paar Jahren war Meg Pfeiffer - übrigens glamouröse Namenskombi aus Meg Ryan und Michelle Pfeiffer - mit einem Major-Plattendeal ausgestattet, das Resultat war das Album "Bullrider". Ihre Version des Lady-Gaga-Hits "Pokerface" dürfte dem einen oder anderen noch im Ohr klingen. Meg Pfeiffer lebte in Amerika, studierte, wohl auch der Musik wegen, in Nashville.
Mittlerweile lebt Meg Pfeiffer in Stuttgart - und bäckt, muss man wohl so sagen, musikalisch kleinere Brötchen. Laut Platteninfo ist "Sunshine Acoustic" "im Alleingang, ohne fremde Hilfe und ohne großes Budget eines Majors" entstanden. Gemeinsam mit einem kleinen Team entstanden die 15 Titel der neuen Meg Pfeiffer CD. Die meisten davon stammen aus eigener Feder.
Die Zäsur von Meg Pfeiffer
Wie schon nach wenigen Takten klar wird, hat Meg Pfeiffer die Zäsur - zumindest künstlerisch - keinesfalls geschadet. Ohne einen geschäftstüchtigen A&R-Mann einer großen Plattenfirma im Rücken hat Meg Pfeiffer die Chance genutzt, um ihre eigene musikalische Identität nachzuspüren. Die dürfte vor allem im klassischen, ganz auf den Klängen einer Akustik-Gitarre basierendem Folk und Country liegen: old-fashioned im besten Sinne. Nicht alle Songs mögen Tiefgang und Reife der Genre-Größen besitzen. Wie auch? Es ist immerhin die Königsdisziplin, in der sich Meg Pfeiffer versucht. Aber Titel wie das verträumte, sansoweiche "Like A Rainbow" oder das süß mutmachende "Chances Are" überzeugen mit Charme, Stimme und einer rustikalen Produktion.
Wer nach klanglicher Transparenz sucht, wird hier fündig. Denn nicht selten gibt es nur Meg Pfeiffer und ihre Gitarre. In den Refrains machen wenige Overdubs und Effekt das Klangkostüm um einen Tick reicher. Trotzdem hat man während der gesamten Spielzeit das Gefühl, dass die blonde Sängerin mit Holzfällerhemd und Gitarre im heimischen Wohnzimmer zu Gast ist. Ein willkommener Gast, natürlich...
Nur selten verlässt die Country-Sängerin dieses spartanische Sound-Ambiente. Beispielsweise bei "Dance", ihrem Flirt mit Folk-Pop. Hier gibt Meg Pfeiffer zu einer putzigen Ukulele die zwei-gestrichene-C-Pop-Sirene. Niedlich. Nach der ersten Strophe sorgen ein paar Percussion-Instrumente aus dem Carl-Orff-Sortiment für mehr Drive- was sie zu einer Rap-Einlage animiert. Selten gelang die Symbiose aus Rap und Folk besser als bei der in Stuttgart lebenden Meg Pfeiffer.Wer aber wissen will, wofür die Sängerin heute wirklich steht, sollte lieber in Titel wie in die feenhafte Liebeserklärung "Love Me Like You Do" reinhören.
Fazit: Nach "Bullrider" die Kehrtwendung hin zum akustischen Folk und Country. "Sunshine" ist eine gelungene Korrektur der Meg Pfeiffer.
Label: Astral (Eigenvertrieb) | VÖ: 6. November 2015 |
01 | Sunshine |
02 | Royals |
03 | Dance |
04 | Like A Rainbow |
05 | Chances Are |
06 | Fucking Fantastic |
07 | Get Into My Soul |
08 | Angel |
09 | Parking Lot |
10 | Love Me Like You Do |
11 | Twentysomething |
12 | Out Of My Soul |
13 | Radioactive |
14 | Shake It Off |
15 | Luca's Lullaby |