Tracy Lawrence

Tracy Lawrence

Tracy Lawrence war einer der verlässlichsten Country-Hitproduzenten, die den großen Erfolg des rockigen Honky Tonk in den frühen 90ern begründeten.

Er wurde 1968 in Atlanta, Texas, geboren, wuchs jedoch in Foreman, Arkansas, auf. Traditioneller Country, aber auch unkonventioneller Country und Southern Rock zählten dort zu seinen prägenden musikalischen Einflüssen. Mit 15 Jahren begann er, öffentlich aufzutreten. Mit 17 war er bereits eine feste Größe in der örtlichen Honky-Tonk-Szene. Nach dem College zog er 1990 nach Nashville, wo er tagsüber arbeitete und abends regelmäßig Talentshows gewann. Das führte zu einem Live-Auftritt im Radio und 1991 zu einem Probe-Gig, der ihm einen Vertrag mit Atlantic Nashville einbrachte.

Kurz vor der geplanten Veröffentlichung von Lawrences Debüt-Album im Mai 1991 wurden Lawrence und eine Freundin auf dem Rückweg zu deren Hotel von mehreren bewaffneten Straßenräubern überfallen. Lawrence setzte sich zur Wehr, um seiner Begleiterin Zeit zur Flucht zu verschaffen und wurde im Zuge dessen vier Mal angeschossen. Zwei Kugeln streiften ihn lediglich, doch eine musste operativ aus seinem Knie entfernt werden. Die Letzte blieb tief in seiner Beckengegend stecken. Glücklicherweise erholte er sich mit Hilfe von Physiotherapie recht rasch, und das Album, "Sticks and Stones", wurde, nachdem Lawrence wieder seine Promotion-Einsätze absolvieren konnte, noch im selben Jahr herausgebracht. Die Leadsingle mit dem Titel des Albums schaffte es mit Unterstützung der ganzen Publicity auf Platz eins der Country-Charts. Es folgten noch mehr Hits in den Top Ten mit "Runnin' Behind", "Today's Lonely Fool" und "Somebody Paints the Wall". Lawrence war auf dem besten Weg ein Star zu werden. Den Durchbruch schaffte er mit "Alibis", dem Nachfolgealbum aus dem Jahre 1993, das nicht nur Platin geschafft, sondern auch beeindruckende vier Hitparadenstürmer hervorgebracht hat: den Titelsong "Can't Break It to My Heart", "My Second Home" und "If the Good Die Young."

1994 stellte Lawrence den Top-Ten-Hit "Renegades, Rebels and Rogues" für den Soundtrack von "Maverick" und brachte außerdem sein drittes Album heraus - "I See It Now". "Texas Tornado" wurde sein sechster Hit auf Platz eins, und drei weitere Singles - der Titelsong: "As Any Fool Can See" und "If the World Had a Front Porch" "” schafften es alle auf Platz zwei. In all dem Erfolg dieses Jahres ging Lawrences Verhaftung wegen eines Schusswechsels ein wenig unter, seiner Karriere tat dieser Zwischenfall jedoch keinen Abbruch. 1995 brachte er die Sammlung Live and Unplugged heraus, eine Sammlung von akustischen Tracks und Konzertauftritten mit seiner Backing Band, Little Elvis. 1996 folgte dann das eigentliche Nachfolgewerk "Time Marches On". Der Titelsong war mit dem Platz eins in den Country-Charts ein Riesenerfolg und "If You Love Me", "Stars Over Texas" und "Is That a Tear" kamen alle unter die ersten fünf. Seine Erfolgsstory setzte sich 1997 mit "The Coast Is Clear" fort. Mit dem Titelsong und "Better Man, Better Off" konnten wieder zwei Top-Five-Singles verbucht werden.

Doch hinter den Szenen herrschte nicht nur eitel Wonne. Im Januar 1998 wurde Lawrence aufgrund eines Vorfalles, nach dem ihn seine Ehefrau der Körperverletzung und schweren Bedrohung bezichtigte, verurteilt. Die Ehe wurde bald darauf geschieden. Um sein Leben wieder neu zu ordnen, zog sich Lawrence eine Zeit lang zurück. 2000 meldete er sich mit dem unausgegorenen, jedoch äußerst persönlichen Album "Lessons Learned" zurück. Der Titelsong brachte es unter die Top Five. Es blieb jedoch bei diesem einzigen Hit aus diesem Werk und Lawrence trennte sich wenig später von Atlantic Nashville. Danach schloss er einen Vertrag mit Warner Bros Nashville ab, für die er 2001 sein Debüt mit dem schlicht betitelten Album "Tracy Lawrence" gab. Trotz einiger guter Kritiken konnte es seinen wirtschaftlichen Weg nach unten nicht aufhalten. Drei Jahre später brachte Lawrence "Strong" heraus und stand bis zur Label-Schließung 2005 bei DreamWorks Nashville unter Vertrag.

Im Herbst 2006 gründete er mit seinem Bruder das Label Rocky Comfort Records und veröffentlichte Anfang 2007 dort seine CD "For the Love".

Lesen Sie auch unsere Kolumne mit Interview: Tracy Lawrence: Das Leben lieben.

Cover Jahr Album Anmerkung
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Tracy Lawrence - Made In America 2019 Made In America (Lawrence Music Group) CD Besprechung
Tracy Lawrence - Good Ole Days 2017 Good Ole Days (Lawrence Music Group)  
Tracy Lawrence - Headlights, Taillights And Radio 2013 Headlights, Taillights And Radio (Lawrence Music Group) CD Besprechung
Tracy Lawrence - The Rock 2009 The Rock (AGR Television Records) CD Besprechung
Tracy Lawrence - All Wrapped Up In Christmas 2007 All Wrapped Up In Christmas (AGR Television Records) CD Besprechung
TracyLawrence-TheVeryBestOf 2007 The Very Best Of (Rhino Records)  
2007 For The Love (AGR Television Records) CD-Besprechung
2005 Then and Now: The Hits Collection (DreamWorks Nashville) CD-Besprechung
2004 Strong (DreamWorks Nashville)  
2001 Tracy Lawrence (Warner Bros. Nashville)  
2000 Lessons Learned (Atlantic Nashville)  
1998 Best of Tracy Lawrence (Atlantic Nashville) 1xGold (USA)
1997 Coast Is Clear (Atlantic Nashville) 1xGold (USA)
1996 Time Marches On (Atlantic Nashville) 2xPlatin(USA)
1995 Live and Unplugged (Atlantic Nashville)  
1994 I See It Now (Atlantic Nashville) 1xPlatin(USA)
1993 Alibis (Atlantic Nashville) 2xPlatin(USA)
1991 Sticks and Stones (Atlantic Nashville) 1xPlatin(USA)
Jahr Rolle Film/Serie
2000 Wedding Singer ( uncredited) Walker, Texas Ranger; Episode: " Wedding Bells: Part 2"