SHeDAISY

SHeDAISY

SHeDAISY war eine US-amerikanische Country-Music-Gesangsgruppe aus Magna, Utah. Die Gruppe bestand aus den Schwestern Kristyn, Kelsi und Kassidy Osborn. Der Name der Gruppe wurde von dem Wort shideezhí abgeleitet, einem Navajo-Begriff, der "meine kleine Schwester" bedeutet.

Das weibliche Trio am Country Music Firmament hieß in den Nullerjahren SHeDAISY

Der Name SHeDAISY begleitet die drei Musikerinnen erst seit 1999, davor waren sie unter dem Bandnamen The Osborn Sisters unterwegs, was auch gleich der Hinweis auf ihren gemeinsamen Familiennamen ist. Dahinter stehen die leiblichen Schwestern Krystyn Robyn Osborn (die älteste, geboren 1970), Kelsi Marie Osborn (1974) und Kassidy Lorraine Osborn (1976). Das Trio fing im lokalen Umfeld ihres Geburtsstädtchens an, in Magna, Utah, was sich nach dem Umzug nach Nashville in der Hauptstadt der Country Music fortsetzte.

Ein Plattenvertrag mit RCA Nashville brachte einen ersten Satz Albumaufnahmen hervor, die aber nicht veröffentlicht wurden, sondern in der Schublade verschwanden. Auch wenn sie seit 1989 auftreten, kam es erst 1999 zu ihrem ersten veröffentlichten Album, mit dem Titel "The Whole SHeBANG". Besonders der Song "Little Good-Byes" daraus sorgte für den Aufmerksamkeitsschub, der überfällig geworden war. Er kam auf Platz 3 der damaligen U.S. Country Charts an. Aber das war erst der Anfang.

Die übliche harte Tournee erst in der Provinz, mit Träumen vom Ruhm

Kristyn ist die Songschreiberin in der Truppe und absolvierte dazu ein Studium in Utah zum Musikgeschäft. Währenddessen traten Kelsi und Kassidy als Duo auf und tourten in Nachtclubs. Zu dieser Phase gehörte auch, in Einkaufszentren und ähnlichen Auftrittsorten Gigs zu liefern.

Immerhin wurden sie auserkoren, für das Basketball Team von Salt Lake City bei Heimspielen im Stadion die Nationalhymne zu singen. Jedoch konnte es nicht ewig so weitergehen; die jungen Frauen erkannten, dass sie ins Mekka der Country Music gehen müssten, wenn sie mehr Beachtung finden wollten - oder mal "entdeckt" werden sollten. So kam es zum Entschluss, nach Nashville, Tennessee, zu ziehen, um dort Musik zu machen.

Brotjobs sahen sie dort als Verkäuferinnen in örtlichen Warenhäusern, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Was die Musikkarriere anging, kamen sie beim Label Lyric Street unter, welches vom Disney Konzern für Country Music Veröffentlichungen genutzt wird. Sie wurden betreut von Produzent und Songschreiber Jason Deere, jedoch blieb Kristyn Osborn die Autorin sämtlicher Stücke auf den Alben von SHeDAISY (bis auf eines, das ist der Song "God Bless the American Housewife").

Was ist jetzt mit dem seltsamen Namen? Die Osborn Schwestern bedienten sich bei der Sprache der Navajo, einem Indianerstamm in (sowohl New Mexico, Arizona und) ihrem Heimatstaat Utah. In dieser Sprache bedeutet SHeDAISY so viel wie "meine kleine Schwester" - im Original "shideezhi".

Nachgelegte Singles setzen den Erfolg fort

SHeDAISY Debütalbum "The Whole SHeBANG", produziert von Dann Lee Huff bei Lyric Street, wurde also zum großen ersten Erfolg in Nashville. Nach der Platzierung von "Little Good-Byes" wurden nacheinander "I will... But" und "This Woman Needs" ausgekoppelt und erreichten als Singles hohe Positionen in den Country Charts. Für "I will... But" war das der zweite Platz. "This Woman Needs" kam zwar auch in die Top Ten, aber nicht so weit wie die ersten beiden (Platz 9), untermauerte aber den Anspruch des ganzen Albums auf Platin, das ihm durch den Verkauf einer Million Exemplare zuerkannt wurde.

Insgesamt war "THe Whole SHeBANG" 99 Wochen in den Album Charts von Billboard. Ein vierter Versuch die Top Ten der Billboard Hot Country Singles zu stürmen, misslang allerdings dem Song "Lucky 4 You". Später wurde dieses Album nochmals abgemischt und als Remix nochmals veröffentlicht (2001), in dieser Form erreichte es für SHeDAISY Platz 30.

Es wird Zeit für ein zweites Album

Für ein komplett neues Album von SHeDAISY musste die Zuhörerschaft bis 2002 warten. Die Zeit wurde genutzt für Fernsehauftritte (Disney Channel) und die "Drew Carey Show" auf ABC. Der Fernsehkanal Country Music Television (CMT) brachte eine Bühnenshow von SHeDAISY mit Songs aus dem ersten Album im Februar 2000.

Vor dem neuen Album kam es zunächst zu Veröffentlichungen, die sich am Weihnachtsgeschäft orientierten, nämlich unter dem Albumtitel "Brand New Year" im September 2000, mit Interpretationen von Klassikern wie "Jingle Bells" und "Deck the Halls". Eine eigens für Weihnachten konzipierte Show lief unter dem Titel "SHeVERY Merry Christmas" auf The Nashville Network.

Das neue Studioalbum erschien dann als "Knock on the Sky" mit einer anschließenden Positionierung in den Billboard Country Album Charts auf Platz 3.

Kein Glück hatte SHeDAISY diesmal mit den Single-Auskopplungen, die mit "Get Over Yourself" und "Mine All Mine" unter 'ferner liefen' rangierten, nämlich Platz 27 beziehungsweise Platz 28 in den Single Charts. Jedoch hat "Mine All Mine" eine eigene Besonderheit aufzuweisen, das Lied wurde nämlich im Soundtrack des Films "Sweet Home Alabama" (2002) verwendet, ist also im Film zu hören.

Zu poppig für Verfechter eines kernigeren Country

Auch wenn SHeDAISY weniger Erfolg mit "Knock on the Sky" hatten, als mit dem Erstling, betrachten die Osborn Schwestern dieses Werk als ihr künstlerisch wertvollstes Oeuvre. Die Verkaufszahlen blieben hinter den Erwartungen zurück. Das Trio von SHeDAISY wurde geladen, eines ihrer Stücke zusammen mit der Hymne "The Star-Spangled Banner" bei der Halbzeit-Showeinlage zum Football Event Orange Bowl Anfang Januar 2003 vorzutragen.

Bis zum nächsten Album sollte es noch etwas dauern. Die Zeit wurde genutzt durch Vorabveröffentlichung eines seiner Stücke, nämlich "Passenger Seat", das in die Country Music Charts von 2004 einstieg und bis auf Platz 12 kam. Das eigentliche Album, mit Namen "Sweet Right Here", folgte dann im Juni 2004, immer noch mit Lyric Street Records unter Disney veröffentlicht, und toppte auf Rang 2. Es wurde mit Gold für seine Verkaufszahlen ausgezeichnet. Erwähnte Nummer "Passenger Seat" soll unter einem früheren Titel zuerst der Göttinger Gruppe Slow Horses angeboten worden sein, aber diese lehnte ab. Überhaupt ging die Ausrichtung von SHeDAISY vielen Beobachtern doch zu weit von Country hinüber in die Popmusik, in deren Mischzone SHeDAISY anzusiedeln wäre.

Allmähliches Ausklingen

SHeDAISY ließ wiederum eine Single aus dem 2004er Album auskoppeln, diesmal "Come Home Soon" (Juli 2004), darauf folgte noch "Don't Worry 'Bout a Thing" mit einem Ranking von 7 in den Country Single Charts.

Der patriotische Charakter von "Come Home Soon", das vom Warten auf die Rückkehr eines im Militäreinsatz im Ausland befindlichen Gatten handelt, führte zusammen mit dem Benefiz-Einsatz für das American Red Cross zum erneuten Auftreten der Schwestern von SHeDAISY zum Singen der Nationalhymne, diesmal sehr offiziell mit der Schiffstaufe des Flugzeugträgers USS Ronald Reagan im Juli 2024.

Der Trio-Harmoniegesang scheint, wie schon zum obskuren Anfang der Karriere von SHeDAISY, geradezu prädestiniert für das Vortragen von getragenen Hymnen. Dabei pflegt Kassidi Osborn den hohen Lead zu singen, Kelsi singt in der mittleren und Kristyn in der tiefen Stimmlage dazu. Dazu beschäftigen sie Studiomusiker für die Hintergrundinstrumente.

Das nächste Album, "Fortuneteller's Melody" sollte das eigentlich letzte der Gruppe SHeDAISY werden, wenn man Kompilationen nicht mitzählt. Es erschien 2006 und schaffte es bis Position 6 in den Billboard Country Albums Charts. Kristyn Osborn hatte die Songs zusammen mit Sheryl Crow und dem Produzenten des Albums, John Shanks, geschrieben. Die Auskopplungen "I'm Taking the Wheel" und "In Terms of Love" schafften es nicht in die ersten Zehn. Eine Besonderheit auf "Fortuneteller's Melody" ist noch das Lied "God Bless the American Housewife", das dem Soundtrack der bekannten ABC Fernsehserie "Desperate Housewives" hinzugefügt wurde.

Was folgte, war ein "Best Of" Album von SHeDaisy im Jahr 2008 mit Auszügen aus den vorangegangenen Alben. Es kam zwar zur Aufnahme eines letzten und fünften Studioalbums mit dem Titel "A Story to Tell", jedoch wurde dies nicht veröffentlicht und SHeDAISY trennten sich von ihren langjährigen Plattenlabel Lyric Street. Zwei Lieder aus dem unveröffentlichten Werk waren auf der Webseite von SHeDAISY aufrufbar, jedoch ist die Seite nicht mehr existent. SHeDAISY unterhält jedoch immer noch ihre "offizielle" Facebook-Seite, wenn es auch selten noch zu Posts darauf kommt, die dann auch nicht unbedingt mit Musik zu tun haben. Vermutlich haben sich die Schwestern ins Familienleben zurückgezogen.

Auszeichnungen für SHeDAISY

An Auszeichnungen sammelte SHeDAISY zwei Preise und vier Nominierungen, von denen bis auf eine alle in die ersten zwei Jahre fallen. Die Preise waren ein Rising Star von CMT Video Awards (1999) und einer für den Best New Artist Clip von Billboard Music Video Awards (1999). Nominierungen folgten zu Grammy Awards, der Academy of Country Music, der Country Music Association und zuletzt 2004 eine Nominierung als Best Country Group der American Music Awards.

vgw