The Judds

The Judds

The Judds, das erfolgreichste weibliche Country-Music-Duo aller Zeiten, mit Hits wie "Mama He's Crazy", "Why Not Me" und "Love Can Build a Bridge".

The Judds, das waren Naomi Judd und ihre Tochter Wynonna Judd, dominierten die Country-Musikszene in den 1980er Jahren. Mit 25 Platzierungen in den Billboard Charts Hot Country Songs, darunter 14 Nummer-1-Hits wie "Mama He's Crazy" und "Why Not Me", sowie zahlreichen erfolgreichen Alben erlangten sie weltweite Anerkennung. Ihr unvergleichliches Talent und ihre einzigartige Mischung aus Harmonie und Energie brachten ihnen unzähligen Auszeichnungen ein, darunter mehrere Grammy Awards und Academy of Country Music Awards. Die Judds verkörperten eine Generation von Träumern und Rebellen, die sich durch ihre Musik gehört und verstanden fühlten. Ihre Geschichte ist nicht nur die Geschichte zweier bemerkenswerter Frauen, sondern auch ein faszinierendes Beispiel menschlicher Entschlossenheit und Resilienz.

Die Wurzeln von The Judds

Naomi Judd erblickte am 11. Januar 1946 in Ashland, Kentucky das Licht der Welt, ursprünglich hieß sie Diana Ellen Judd. Sie wuchs in den ländlichen Gegenden Kentuckys auf. Obwohl sie dort wenig Gelegenheit hatte, ihre musikalischen Talente zu entfalten, hegte sie früh den Traum einer Karriere in der Unterhaltungsbranche. Dieser Traum wurde jedoch durch eine unerwartete Schwangerschaft im Alter von 17 Jahren unterbrochen. Ihr damaliger Partner lehnte jede weitere Beziehung ab. Trotz dieser Herausforderung heiratete Naomi Michael Ciminella und begrüßte ihre erste Tochter Christina Claire Ciminella, später bekannt als , am 30. Mai 1964. 1968 zog die Familie nach Los Angeles, wo Naomis zweite Tochter, Ashley, geboren wurde. Sie wurde als Schauspielerin bekannt.

Eine Zeit des Wandels und der Entdeckung

Die Ehe der Ciminellas endete schließlich und Naomi begann, ihre junge Familie allein zu unterstützen. Sie arbeitete in verschiedenen Jobs, von der Sekretärin in der Filmindustrie von Hollywood bis zur Kellnerin. Von Künstlern wie Hazel Dickens, Alice Gerrard und Bonnie Raitt inspiriert, entwickelte Wynonna eine Leidenschaft für Musik und lernte Gitarre spielen. In den späten 1970er Jahren begannen Naomi und Wynonna gemeinsam zu singen und nahmen die Künstlernamen Naomi und Wynonna Judd, oder einfach The Judds, an.

Während Naomi die Krankenpflegeschule abschloss, traten die aufstrebenden Künstlerinnen im Raum San Francisco als Hillbilly Women auf, bevor sie 1979 nach Nashville zogen. Ashley ging derweil im Sommer 1978 nach Kentucky, bevor sie sich in Tennessee wieder mit ihrer Mutter und ihrer Schwester vereinte. Naomi und Wynonna verfolgten in Nashville eine musikalische Karriere.

Der Durchbruch der The Judds

Nachdem Naomi einige Jahre als Krankenschwester und Model gearbeitet hatte, begann sich das Blatt im Jahr 1982 zu wenden. Der Musikproduzent Brent Maher hörte sich ein Auditionband von The Judds und war von Wynonnas kraftvollem Gesang, der durch Naomis zarte Harmonien ergänzt wurde, überwältigt.

Das Duo unterzeichnete 1983 einen Plattenvertrag mit RCA Nashville und Curb Records. Noch im selben Jahr wurde ihre Debütsingle "Had a Dream (For the Heart)" veröffentlicht. Ihre nächste Veröffentlichung, "Mama He's Crazy", wurde ihr erster Nummer-1-Hit in den Billboard Hot Country Singles & Tracks-Charts. Der Erfolg des Songs führte zur Veröffentlichung ihrer Debüt-EP im Jahr 1984. Sie erreichte Platz acht in den Billboard Top Country Albums Charts. Im Oktober 1984 wurde ihr Debüt-Studioalbum mit dem Titel "Why Not Me" veröffentlicht. Es erreichte Platz eins in den Country-Alben-Charts und Platz 71 in den Billboard 200. "Why Not Me" verkaufte sich über zwei Millionen Mal. Das Album brachte auch drei Nummer-eins-Country-Hits hervor, den Titelsong, "Girls' Night Out" und "Love is Alive".

Das zweite Studioalbum des Duos wurde im Oktober 1985 unter dem Titel "Rockin' with the Rhythm" veröffentlicht. Es führte die Billboard Country-Alben-Charts an und brachte vier Nummer-1-Hits hervor. Darunter "Have Mercy" und "Grandpa (Tell Me 'Bout the Good Old Days)".

Das dritte Studioalbum von The Judds, "Heartland", wurde 1987 veröffentlicht und war ihr drittes Nummer-1-Album in den Billboard Country-Charts. "Heartland" war auch ihr drittes Album, das in den Vereinigten Staaten Platinstatus erreichte. Das Album produzierte vier Singles, von denen drei Nummer-eins-Country-Hits waren.

1988 veröffentlichte das Duo ihr erstes Greatest-Hits-Paket. Es enthielt auch zwei neue Tracks, die Hits wurden. The Judds fünfte Studioveröffentlichung, "River of Time" (1989), erreichte Platz zwei in den Country-Alben-Charts und war ihre höchstplatzierte Veröffentlichung in den Billboard 200, wo sie Platz 51 erreichte. Die ersten beiden Singles des Albums erreichten Platz eins in den Country-Charts.

Ein tragischer Abschied und ein neuer Anfang

Im Jahr 1990 kündigte Naomi nach ihrer Hepatitis-C-Diagnose den Rückzug von The Judds an. Ihr letztes Studioalbum, "Love Can Build a Bridge", wurde im selben Jahr veröffentlicht und brachte vier Singles hervor. Darunter die Top-Ten-Hits "Born to Be Blue", "One Hundred and Two" und der Titeltrack. Das Album selbst erreichte bis März 1991 Platz fünf in den Billboard Country-Alben-Charts und wurde in den Vereinigten Staaten mit Platin ausgezeichnet. Mit der Veröffentlichung eines zweiten Greatest-Hits-Pakets löste sich die Gruppe 1991 auf.

Zwei Frauen - zwei Wege

Während Wynonna ihre Solokarriere vorantrieb, wandte sich Naomi anderen Projekten zu. Sie wurde Autorin von Kinderbüchern und Selbsthilfeanleitungen, trat als Motivationssprecherin auf und spielte in verschiedenen Fernsehproduktionen mit. Trotz ihrer eigenen Herausforderungen blieb sie stets eine inspirierende Figur.

Wynonna verfolgte eine erfolgreiche Solokarriere. Ihre Singles "She Is His Only Need", "I Saw the Light" und "No One Else on Earth" von 1992 erreichten ebenso wie ihre Veröffentlichung "To Be Loved by You" von 1996 Platz eins in den Billboard Country Charts. Ihre Alben wurden zudem effektiv in den Kategorien Pop und Country Music vermarktet.

Ein kurzes Wiedersehen

The Judds traten 1999 kurzzeitig wieder zusammen. Sie gingen 2000 auf Tournee und brachten ein Live-Album heraus. Der Erfolg führte zur Veröffentlichung des Extended Plays "Big Bang Boogie" im Jahr 2000 und resultierte in dem Hit "Stuck in Love", ihrem ersten Hit in neun Jahren.

"Flies on the Butter (You Can't Go Home Again)" wurde als dritte Single von Wynonnas Soloalbum "What the World Needs Now Is Love" aus dem Jahr 2003 veröffentlicht und beinhaltete Naomis Harmoniegesang. Obwohl offiziell als "Wynonna mit Naomi Judd" ausgewiesen, wurde der Song später auf mehreren Kompilationsalben von The Judds veröffentlicht und ist die letzte Chartsingle des Duos.

Mit der Ankündigung ihrer Abschiedstournee im Jahr 2011 veröffentlichten The Judds die Zusammenstellung "I Will Stand by You: The Essential Collection", die zwei neue Tracks enthielt. Die Tour zur Wiedervereinigung 2010-11 wurde in der Kabel-Fernsehserie The Judds dokumentiert. Trotz ihrer Trennung und der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren, blieb die Verbindung zwischen Naomi und Wynonna stark.

Der Abschied und das Vermächtnis von The Judds

Am 30. April 2022, unmittelbar bevor das Duo in die Country Music Hall of Fame aufgenommen wurde und noch einmal gemeinsam auf Tournee gehen wollte, verstarb Naomi Judd. Naomi litt viele Jahre lang an den Folgen ihrer chronischen Hepatitis-C-Erkrankung, die ihre Gesundheit stark beeinträchtigte. Bedauerlicherweise entschied sie sich am Ende für einen tragischen Weg und beging Selbstmord.

Da die geplante Tournee nicht wie geplant stattfinden konnten, sprangen andere Künstler ein und gingen mit Wynonna auf Tournee. Der Fernsehsender CMT hielt die Ereignisse in einer Dokumentation fest und veröffentlichte 2023 "Wynonna Judd: Between Hell and Hallelujah". Im selben Jahr erschien bei Broken Bow Records "" mit Country-Künstlern, die die schönsten Songs von The Judds sangen.

Trotz dieses schmerzhaften Verlusts werden Naomi und The Judds immer als eines der größten Familienduos der Country Music in Erinnerung bleiben. Ihr Tod markiert das Ende einer Ära, aber ihr Einfluss und ihre Musik werden für immer weiterleben.