Dwight Yoakam

Dwight Yoakam

Mit seiner puristischen Herangehensweise an traditionellen Honky-Tonk und Bakersfield Country trug Dwight Yoakam Ende der achtziger Jahre wesentlich dazu bei, Country zu seinen Wurzeln zurückzuführen. Da er wie seine Idole Buck Owens, Merle Haggard und Hank Williams nie nach den Regeln von Nashville agierte, dominierte er auch niemals so die Charts wie z. B. der im gleichen Zeitraum auf der Bildfläche erschienene Randy Travis. Travis wiederum spielte niemals in der Weise mit dem Sound und Style von Country wie Yoakam, der sich auf seinen Platten sehr experimentierfreudig zeigte und die Grenzen des Genres auch heute noch häufig überschreitet. Dementsprechend bestand Yoakams Kernpublikum hauptsächlich aus Roots-Rock- und Rock'n'Roll-Fans, während sich die Anhänger des Mainstream-Country mit seiner Musik eher schwer taten. Trotzdem stand er häufig in den Top Ten der Country-Charts und blieb bis weit in die Neunziger hinein einer der respektiertesten und musikalisch wagemutigsten Country-Interpreten.

Der in Kentucky geborene, aber in Ohio aufgewachsene Yoakam lernte bereits mit sechs Jahren, Gitarre zu spielen. Als Kind hörte er die Plattensammlung seiner Mutter und sog den traditionellen Country-Sound von Hank Williams und Johnny Cash sowie den Bakersfield-Honky-Tonk von Buck Owens auf. Als er in der Highschool war, spielte in einer Vielzahl von Bands, das Spektrum reichte dabei von Country bis Rock'n'Roll. Nachdem er die Highschool abgeschlossen hatte, wechselte er zur Ohio State University, verließ diese jedoch bald wieder und zog Ende der Siebziger nach Nashville, um dort eine Karriere als Country-Musiker zu starten.

Nashville stand in dieser Phase ganz im Zeichen der pop-orientierten Urban-Cowboy-Bewegung und hatte an Yoakams auf den neuesten Stand gebrachten Honky-Tonk kein Interesse. Yoakam lernte dort allerdings den Gitarristen Pete Anderson kennen, der denselben Musikgeschmack hatte wie er. Die beiden zogen kurzentschlossen nach Los Angeles, wo man für ihre Musik aufnahmebereiter war. In L.A. spielten Yoakam und Anderson nicht nur in Country-Clubs, sondern auch in Venues, in denen Punk- und Post-Punk-Bands wie X, die Dead Kennedys, Los Lobos, die Blasters und die Butthole Surfers auftraten. Gruppen wie X und die Blasters griffen dabei genau wie Yoakam auf den Country und den Rock'n'Roll der fünfziger Jahre zurück, ihre musikalischen Einflüsse waren also ähnlich. Im Vergleich zur glatt gebügelten Musik aus Nashville wirkte Yoakams puristischer und ungeschminkter Revivalism radikal. Dementsprechend wurden seine Shows mehrheitlich von Cowpunks besucht, wie man sie damals nannte. Sie waren für Yoakam zu Beginn seiner Karriere eine wertvolle Stütze.

1984 veröffentlichte Yoakam auf einem unabhängigen Label die EP "A Town South of Bakersfield", die bei den College- und Alternative-Radiostationen von Los Angeles beträchtliches Airplay erhielt und ihm zu einem Plattenvertrag bei Reprise Records verhalf. Yoakams erstes richtiges Album "Guitars, Cadillacs, Etc., Etc." erschien 1986 und schlug ein wie eine Bombe. Rock- und Country-Kritiker lobten es gleichermaßen, und es bekam Airplay von den College-Sendern in ganz Amerika. Wichtiger noch, es wurde zum Hit in den Country-Charts: Während die erste Single-Auskoppelung, das Johnny-Horton-Cover "Honky Tonk Man", im Frühjahr bis auf Platz 3 kletterte, schaffte es die Nachfolge-Single "Guitars, Cadillacs" im Sommer auf Position 4. Das Album erreichte schließlich Platinstatus.

Yoakams zweite LP "Hillbilly Deluxe" aus dem Jahr 1987 war ebenso erfolgreich und warf mit "Little Sister", "Little Ways", "Please, Please Baby" und "Always Late with Your Kisses" gleich vier Top-Ten-Hits ab. 1988 hatte Yoakam dann mit "Streets of Bakersfield" - eine Cover-Version eines Buck-Owens-Songs, die mit Owens selbst eingespielt wurde - seinen ersten Nummer-1-Hit. Die Serie seiner Top-Ten-Erfolge setzte sich auch mit der ersten Single aus seinem nächsten Album "Buenos Noches From a Lonely Room" fort. Die zweite Auskoppelung aus dieser LP, "I Sang Dixie", stieg sogar ganz an die Spitze, der Nachfolger "I Got You" erreichte Platz 5. 1989 veröffentlichte Yoakam die Compilation "Just Lookin' for a Hit", die Goldstatus erreichte. Für die daraus ausgekoppelte Single "Long White Cadillac" reichte es im Herbst 1989 jedoch nur für Position 35.

1990 erschien Yoakams nächstes reguläres Studioalbum "If There Was a Way". Wenngleich es nicht so viele Top-Ten-Singles abwarf, wurde es ein Megaseller und das erste Album seit seiner Debüt-LP, das mit Platin ausgezeichnet wurde. Das 93er Werk "This Time" übertraf seinen Vorgänger sogar noch und bescherte Yoakam mit "Ain't That Lonely Yet", "A Thousand Miles From Nowhere" und "Fast as You" gleich drei Nummer-2-Hits. Auch dieses Album erreichte Platinstatus. Danach nahm Yoakam eine zweijährige Auszeit und kehrte 1995 mit "Dwight Live" zurück, das in den Hitparaden allerdings nicht gerade Bäume ausriss. Im Herbst desselben Jahres schob er sein sechstes Album "Gone" nach, das zwar keine großen Single-Hits abwarf, im Frühjahr 1996 jedoch Gold erhielt. Nach der 97er Coverversionen-Sammlung "Under The Covers" erschien 1998 das Album "A Long Way Home" mit komplett neuem Material. 1999 brachte man mit "Last Chance for a Thousand Years: Greatest Hits From the '90s" eine weitere Compilation in die Läden. Die darauf enthaltene Version des Queens-Klassikers "Crazy Little Thing Called Love" avancierte dank ihrer Verwendung in einem Werbespot zu Yoakams größten Hit seit sechs Jahren und tauchte sogar in den unteren Regionen der Pop-Charts auf. 2000 veröffentlichte er gleich zwei Alben: dwightyoakamacoustic.net, ein reduzierter, rein akustischer Streifzug durch seinen Back-Katalog, und das eher dem Standard entsprechende Studiowerk "Tomorrow's Sounds Today", auf dem Yoakam erneut mit Buck Owens zusammenarbeitete. Das Album enthält u. a. eine Coverversion von Cheap Tricks "I Want You to Want Me".

2003 wechselte Yoakam von Reprise Records zu Audium Enterianment und veröffentlichte dort "Population Me" und "Dwights Used Records", welche beide nur mäßigen Erfolg hatten.

Cover Jahr Album Anmerkung
Dwight Yoakam - Swimming Pools, Movie Stars 2016 Swimmin' Pools, Movie Stars... (Sugar Hill) CD-Besprechung
Dwight Yoakam - Second Hand Heart 2015 Second Hand Heart (Warner Bros. Nashville) CD-Besprechung
Dwight Yoakam - 3 Pears 2012 3 Pears (Warner Bros. Nashville) CD-Besprechung
DwightYoakam-DwightSingsBuck 2007 Dwight Sings Buck (New West)  
DwightYoakam-ThePlatinumCollection 2007 The Platinum Collection (Rhino Records)  
DwightYoakam-GuitarsCadillacsEtc2006 2006 Guitars, Cadillacs, etc., etc. (Rhino Records) CD-Besprechung
2x(USA)
2005 Live from Austin, TX (New West)  
2005 Blame the Vain (New West)  
2004 The Very Best of Dwight Yoakam (Rhino Records)  
2004 Dwights Used Records (Audium Entertainment) CD-Besprechung
2003 Population Me (Audium Entertainment)  
2003 In Others' Words (Reprise Nashville)  
2002 Reprise Please Baby: The Warner Bros. Years (Rhino Records)  
2001 South of Heaven, West of Hell (Reprise Nashville)  
2000 Tomorrow's Sounds Today (Reprise Nashville)  
2000 dwightyoakamacoustic.net (Reprise Records)  
1999 Last Chance For A Thousand Years: Greatest Hits From The 90s (Reprise Nashville) 1x(USA)
1998 A Long Way Home (Reprise Nashville)  
1997 Under The Covers (Reprise Nashville)  
1997 Come on Christmas (Reprise Nashville)  
1995 Gone (Reprise Nashville) 1x(USA)
1995 Dwight Live (Reprise Nashville) 1x(USA)
1993 This Time (Reprise Nashville) 3x(USA)
1992 La Croix D'Amour (Reprise Nashville)  
1990 If There was A Way (Reprise Nashville) 1x(USA)
1989 Just Looking For A Hit (Reprise Nashville) 1x(USA)
1988 Buenas Notches From A Loneley Room (Reprise Nashville) 1x(USA)
1987 Hillbilly DeLuxe (Reprise Nashville) 1x(USA)
1986 Guitars, Cadillacs, Etc. etc. (Reprise Nashville)  
Cover Jahr Album Anmerkung
2006 Live  
2005 Live from Austin, TX  
1994 Pieces of Time  
1989 Just Looking For A Hit  
Jahr Album Chart Höchste Platzierung
2012 Second Hand Heart Top Country Albums 2
2012 Second Hand Heart The Billboard 200 18
2012 3 Pears Top Country Albums 3
2012 3 Pears The Billboard 200 18
2007 Dwight Sings Buck Top Internet Albums 42
2007 Dwight Sings Buck Top Independent Albums 1
2007 Dwight Sings Buck Top Country Albums 11
2007 Dwight Sings Buck The Billboard 200 42
2006 The Very Best of Dwight Yoakam Top Country Albums 10
2005 Blame the Vain Top Internet Albums 54
2005 Blame the Vain Top Independent Albums 3
2005 Blame the Vain Top Country Albums 8
2005 Blame the Vain The Billboard 200 54
2004 The Very Best of Dwight Yoakam The Billboard 200 87
2004 The Very Best of Dwight Yoakam Top Country Albums 10
2004 Dwights Used Records Top Independent Albums 43
2004 Dwights Used Records Top Country Albums 57
2003 Population Me The Billboard 200 75
2003 Population Me Top Country Albums 8
2003 Population Me Top Independent Albums 3
2003 Population Me Top Internet Albums 75
2003 In Others' Words Top Country Albums 59
2001 Tomorrow's Sounds Today Top Country Albums 26
2001 South of Heaven, West of Hell Top Country Albums 59
2001 Last Chance For A Thousand Years Top Country Albums 58
2000 Tomorrow's Sounds Today The Billboard 200 68
2000 Tomorrow's Sounds Today Top Country Albums 7
2000 Last Chance For A Thousand Years Top Country Albums 52
2000 dwightyoakamacoustic.net Top Country Albums 24
2000 dwightyoakamacoustic.net The Billboard 200 195
1999 Last Chance For A Thousand Years Top Country Albums 10
1999 Last Chance For A Thousand Years The Billboard 200 80
1998 A Long Way Home Top Country Albums 11
1998 A Long Way Home The Billboard 200 60
1997 Under The Covers Top Country Albums 8
1997 Under The Covers The Billboard 200 92
1997 Come on Christmas Top Country Albums 32
1995 Gone Top Country Albums 5
1995 Gone The Billboard 200 30
1995 Dwight Live Top Country Albums 8
1995 Dwight Live The Billboard 200 56
1993 This Time Top Country Albums 4
1993 This Time The Billboard 200 25
1991 If There was A Way Top Country Albums 7
1991 If There was A Way The Billboard 200 96
1989 Just Looking For A Hit Top Country Albums 3
1989 Just Looking For A Hit The Billboard 200 68
1988 Buenas Notches From A Loneley Room Top Country Albums 1
1988 Buenas Notches From A Loneley Room The Billboard 200 68
1987 Hillbilly DeLuxe Top Country Albums 1
1987 Hillbilly DeLuxe The Billboard 200 55
1986 Guitars, Cadillacs, Etc. etc. Top Country Albums 1
1986 Guitars, Cadillacs, Etc. etc. The Billboard 200 61
Jahr Single Chart Höchste Platzierung
2005 Intentional Heartache Hot Country Singles & Tracks 54
2005 Blame The Vain Hot Country Singles & Tracks 58
2003 The Late Great Golden State Hot Country Singles & Tracks 52
2003 The Back of Your Hand Hot Country Singles & Tracks 52
2001 What Do You Know About Love Hot Country Singles & Tracks 26
2001 I Want You to Want Me Hot Country Singles & Tracks 49
1999 Thinking About Leaving Hot Country Singles & Tracks 54
1999 Crazy Little Thing Called Love Hot Country Singles & Tracks 12
1999 Crazy Little Thing Called Love The Billboard Hot 100 64
1998 Things Change Hot Country Singles & Tracks 17
1998 These Arms Hot Country Singles & Tracks 57
1998 Santa Claus Is Back in Town Hot Country Singles & Tracks 60
1997 Claudette Hot Country Singles & Tracks 47
1996 Sorry You Asked? Hot Country Singles & Tracks 59
1996 Gone (That'll Be Me) Hot Country Singles & Tracks 51
1995 Nothing Hot Hot Country Singles & Tracks 20
1994 Try Not to Look So Pretty Hot Country Singles & Tracks 14
1994 Pocket of a Clown Hot Country Singles & Tracks 22
1994 Fast as You Hot Country Singles & Tracks 2
1994 Fast as You The Billboard Hot 100 70
1993 A Thousand Miles from Nowhere Hot Country Singles & Tracks 2
1993 Ain't That Lonely Yet Hot Country Singles & Tracks 2
1992 The Heart That You Own Hot Country Singles & Tracks 18
1992 Suspicious Minds Hot Country Singles & Tracks 35
1992 Send a Message to My Heart Hot Country Singles & Tracks 47
1992 It Only Hurts When I Cry Hot Country Singles & Tracks 7
1991 You're the One Hot Country Singles & Tracks 5
1991 Turn It On, Turn It Up, Turn Me Loose Hot Country Singles & Tracks 11
1991 Nothing's Changed Here Hot Country Singles & Tracks 15
1989 Long White Cadillac Hot Country Singles & Tracks 35
1989 I Sang Dixie Hot Country Singles & Tracks 1
1989 I Got You Hot Country Singles & Tracks 5
1989 Buenas Noches from a Lonely Room Hot Country Singles & Tracks 46
1988 Streets of Bakersfield Hot Country Singles & Tracks 1
1988 Please, Please Baby Hot Country Singles & Tracks 6
1988 Always Late (With Your Kisses) Hot Country Singles & Tracks 9
1987 Little Ways Hot Country Singles & Tracks 8
1987 Little Sister Hot Country Singles & Tracks 7
1987 It Won't Hurt Hot Country Singles & Tracks 37
1986 It Won't Hurt Hot Country Singles & Tracks 31
1986 Honky Tonk Man Hot Country Singles & Tracks 3
1986 Guitars, Cadillacs Hot Country Singles & Tracks 4
Jahr Rolle Film/Serie
2015 Jon 90 Minutes in Heaven
2010 Bloodworth Boyd Bloodworth
2010 Reverend Early Pride The Last Rites of Ransom Pride
2010 Joseph Dirty Girl
2009 Doc Miles Crank: High Voltage
2008 Pastor Phil Four Christmases
2008 Sandy Two:Thirteen
2006 Doc Miles Crank
2006 Tyler Jackson Bandidas
2005 Mr. Kroeger Wedding Crashers
2005 Sheriff Belmont The Three Burials of Melquiades Estrada (The Burials: Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada)
2005   Liberating Paris
2004 Ray Land of Canaan
2004 Herbert 3-Way
2003 Leroy Wasley Hollywood Homicide (Die Hollywood Cops)
2002 Raoul Panic Room
2000 Valentine Casey South of Heaven, West of Hell
1999 Detective Blair The Minus Man
1998 Lieutenant Colonel When Trumpets Fade
1998 Brentwood Glasscock The Newton Boys (Die Newton Boys)
1996 Virgil Kidder Painted Hero
1996 Doyle Hargraves Sling Blade
1996 Skipper Don't Look Back
1995 Bobby Lomax The Little Death
1994 sich selbst Ellen "The Puppy Episode: Teil 1&2"
1994 Mac Brazel Roswell (Roswell - Die Wahrheit ruht hier)
1992 Truck driver Red Rock West
vgw