Holly Dunn - Country Music in der Familie
Holly Suzette Dunn, geboren am 22. August 1957, war die Schwester von Chris Waters, der sich in Nashville vor allem als Songwriter einen Namen machte. Schon während ihrer Zeit in der High-School trat Holly Dunn zusammen mit der Band Freedom Folk Singers auf und schrieb gemeinsam mit ihrem Bruder Songs. Nach dem College-Abschluss zog Holly Dunn nach Nashville, wo sie sich zunächst als Demo-Sängerin über Wasser hielt und die Zeit überbrückte, bis ihr Bruder und sie bei CBS Records einen Vertrag als Songwriter unterschrieben. Ihr erster Hit, den sie gemeinsam schrieben, war das von Luise Mandrell aufgenommene "I'm Not Throug Loving You Yet", das es 1984 in die Top 10 schaffte. 1985 unterzeichnete Holly Dunn selbst einen Plattenvertrag bei Mary Tyler Moore Records (MTM). Doch ihre ersten Veröffentlichungen floppten. Erst "Daddy’s Hands" schaffte es 1986 auf Platz 7 der Charts. So langsam verschaffte sich Holly Dunn Aufmerksamkeit in der Musik-Szene und Michael Martin Murphey holte sie als Duett-Partnerin für "A Face In The Crowd" auf seinem Album "Americana". Auch die nächsten Alben von Holly Dunn platzierten sich in den Top 10.
Die Jahre bei Warner Bros. Records
Als MTM Records geschlossen wurde, wechselte Holly Dunn 1989 zu Warner Bros. Records Nashville, wo ihr direkt der ersten No. 1-Hit gelang - "The Blue Rose of Texas". Den Song "There Goes My Heart Again" schrieb 1989 der damals noch unbekannte Joe Diffie mit, der kurz darauf selbst einer der Großen der New Country-Bewegung wurde. Doch obwohl schon selbst erfolgreich, sang Holly Dunn auch weiterhin noch Backing Vocals, z. B. bei Kenny Rogers "Something Inside So Strong". 1990 brachte die Sängerin bei Warner Bros. ihr zweites Album "Heart Full of Love" auf den Markt, woraus "You Really Had Me Going" ihr zweiter und auch letzter No. 1-Hit wurde. Ein Jahr darauf kam "Milestones: Greatest Hits" heraus, welches eine Neu-Aufnahme des Songs "Maybe I Mean Yes" enthielt, das missverständlich gedeutet wurde, woraufhin Holly Dunn sie zurückzog. Ob dies der Grund war, weshalb ihre nächste Produktion keinen Erfolg mehr hatte, ist unklar, Holly Dunn verließt das Label 1993 und unterzeichnete zwei Jahre später bei River North Records, wo sie zwei Alben veröffentlichte. Nebenbei arbeitete Holly Dunn auch als Radio-DJ.
Rückzug aus dem Plattengeschäft
2003 erschien "Full Circle", Holly Dunns erstes Gospel-Album, mit dem sie gleichzeitig den Rückzug als Sängerin ankündigte. Fortan wolle Holly Dunn sich der Malerei widmen und in Santa Fe, New Mexico, leben. Singen wolle sie höchstens noch in der Kirche. "Ich habe das Geschäft verlassen, weil klar war, dass das Radio sich entwickelt hat und nicht länger an etwas Neuem von mir interessiert war", gab sie an. "Ohne Unterstützung durch das Radio wird es immer schwerer und schwerer, das Rad im Musikgeschäft am Laufen zu halten".
Schließlich sei sie zu dieser Zeit erst Mitte 40 gewesen, erklärte Holly Dunn, sie habe genug andere Interessen gehabt, wollte ihre Energie lieber in der Kunst ausleben. Außerdem hatte sie sich in die Landschaft des Südwestens verliebt und es vorgezogen, dort zu leben, so die Künstlerin. Für sie schien es der richtige Zeitpunkt zu sein, ein Kapitel zu schließen und ein neues zu beginnen, wie sie sagte. "Ich habe Nashville verlassen und nie zurück geblickt".
Hoffnung auf Heilung
Im März 2016 dann erhielt Holly Dunn die schreckliche Diagnose Eierstock-Krebs. Sie ließ sich zunächst nicht zu Boden werfen, setzte alle Hoffnung in die Chemotherapie, doch traten immer mehr Tumore auf. "Ich habe großen Glauben an die heilende Kraft Gottes", sagte Holly Dunn. Als Christin werde sie hinnehmen, was immer mit ihr geschehe und aufrecht in die Arme ihres Schöpfers treten. Worte einer starken Frau, die am Ende doch verlor. Mit nur 59 Jahren erlag Holly Dunn ihrer schweren Krankheit.