1941 im ländlichen Hugo, Oklahoma, zog Billy Joe Thomas früh mit seiner Familie nach Houston, Texas, und wuchs unter dem Einfluss von vielen verschiedenen musikalischen Eindrücken auf. Ihn beeinflussten traditionelle Country-Stücke von Ernest Tubb und Hank William Dr. und zudem begann er in der örtlichen Kirche zu Singen und als Teenager trat der Band The Triumphs bei. 1966 erfuhr Thomas mit dem Titel "I'm So Lonesome I Could Cry" ersten Erfolg. Produziert wurde der Song von Huey P. Meaux und von Scepter Records veröffentlich, schaffte es der Titel auf Platz 8 der Pop-Charts. Im selben Jahr folgte nach der millionenfach verkauften ersten Single der Titel "Mama" und sein erste Solo-Album.
Raindrops Keep Fallin' on My Head von B.J. Thomas
Mit ähnlichem Erfolg und einer weiteren millionenfach verkauften Single ging es 1968 und dem Titel "Hooked on a Feeling" weiter. Zu dieser Zeit bei Scepter Records traf er Ronnie Milsap und Dionne Warwick und letztere sollte Thomas noch Songschreiber und Produzent Burt Bacharach vorstellen. Diese Begegnung wurde enorm wichtig für Thomas, denn Bacharach schrieb gemeinsam mit dem 2012 verstorbenen Hal David den Song "Raindrops Keep Fallin' on My Head" für B.J. Thomas im Jahre 1970. Ein weiterer Achtungserfolg für den Sänger, denn nicht nur als Lied war "Raindrops Keep Fallin' on My Head" ein voller Erfolg mit über zwei Millionen verkauften Exemplaren und er wurde und ist bis heute einer der beständigsten Pop-Hits aller Zeiten. Der Song fungierte als Titelsong für den Paul Newman und Robert Redford-Film "Zwei Banditen" ("Butch Cassidy and the Sundance Kid") und wurde mit dem Oscar für den Besten Song ausgezeichnet. Auch in späteren Jahren tauchte das Lied in unzähligen TV-Shows und Filmen wie "Forrest Gump", "3 Engel für Charlie – Volle Power2 oder "Spider Man 2" auf.
B.J. Thomas - Raindrops Keep Falling On My Head (Butch Cassidy and the Sundance Kid Soundtrack)
Nach entsprechen großen Erfolgen und ganzen sechs Jahren bei Scepter Records schloss sich Thomas Paramount Records an und veröffentlichte dort zwei Alben. Das 1973 veröffentliche Album "Songs" und im Folgejahr das Album "Longhorns & Londonbridges". Etwas später, 1975, veröffentlichte er bei ABC Records das Album "Reunion" mit dem Hit "(Hey Won't You Play) Another Somebody Done Somebody Wrong Song", der ihm 1976 den Grammy Award in der Kategorie Best Country Song, verliehen an die Songschreiber Larry Butler und Chips Moman, einbrachte. In den Hochzeiten seiner Karriere hatte Thomas, wie viele Künstler mit entsprechendem Erfolg, mit Drogenmissbrauch zu kämpfen. Seine Frau Gloria wurde sehr gläubig und als auch Thomas 1976 den Weg zum Glauben fand, ergab sich ein Wendepunkt in seinem Leben. Er stoppte jeglichen Drogenkonsum und fand Interesse an Gospel-Musik. Bereits im genannten Jahr schloss er sich Myrrh Records an und veröffentlichte das Album "Homer Where I Belong".
Mit dem Gospel-Album gewann Thomas nicht nur einen weiteren Grammy Award, es sollte zudem das erste Gospel-Album werden, welches über eine Million Exemplare verkaufen konnte. Mit seiner warmen und emotionalen Stimme passt Thomas ideal in das Gospel-Genre und wurde zu einem der erfolgreichsten Künstler der Sparte. Neben dem Gospel-Erfolg brachte Thomas in den 1980er-Jahren seine Musik mit Titel wie "Whatever Happen to Old Fashioned Love" oder "New Looks from an Old Lover Again" auch in die Country-Charts zurück. Zu seinem 39. Geburtstag im Jahre 1981 wurde Thomas zum 60. Mitglied der Grand Ole Opry.
2013 veröffentlichte B.J. Thomas das Album "The Living Room Session", ein Akustik-Album, welches seine Musik aus fast sechs Jahrzehnten feierte. Er performt auf dem Album mit Künstlern wie Richard Marx, Vince Gill, Sara Niemietz oder Keb' Mo'. Das Album verkaufte sich gut und wurde von Kritikern gelobt, dass es alle daran erinnere, wie einnehmend seine Stimme sei, selbst nach Jahrzehnten des Aufnehmens, vielen Konzerten und Tourneen. Zu seinem Tod wurde auf der Website von B.J. Thomas ein Statement veröffentlich, welches besagt, dass "alles, was er ist, ist nur ein normaler Typ. Er hatte großes Glück und ein wundervolles Leben als Ehemann und Vater, der seine Kinder schätzt und jetzt sei er auch Großvater. Er sei motiviert wie all die anderen Lehrer, Prediger, Mütter und Väter, seinen Kindern zu helfen aufzuwachsen, mit Charakter und Selbstachtung. Er hofft, das klingt nicht zu grandios, aber darauf kommt es an. Das habe er mit seiner Musik und dem Großteil seines Lebens versucht." ("All I am is just another guy. I've been very lucky. I've had a wonderful life, I've been a husband and a father who cherishes his children and now I'm a grandfather, and I'm motivated like all these teachers and preachers and mothers and fathers to help my kids grow up with character and self-respect. I hope that doesn't sound too grandiose, but that's what it comes down to. It's what I've tried to do with my music and with the majority of my life.")