Der Cowboy im Castingland - Ein Interview mit Tommy Roberts, Jr. aka Mario

Tommy Roberts, Jr; Foto: Universal Music

Ja, da ging freilich ein Raunen durch die Menge. Nicht nur im Fernsehstudio von Stefan Raabs "TV Total"-Dauerbrenner - auch zu Hause vor der Glotze in den Millionen von Wohnzimmern, als der langhaarige, super sympathische Schlacks aus dem Allgäu frei Schnauze verkündete: "Ich mache Countrymusik." Country? Das vermeintliche Quoten- und Umsatz-Gift? Hier in Deutschland? Und das noch dazu in einer Sendung für die vornehmlich früh- bis spätpupertierende Bevölkerung, für die Tim McGraw in etwa den gleichen Bekanntheitsgrad besitzt, wie der Finanzminister von Usbekistan.

"Mein Vater hat mir auch geraten, dass ich Country gar nicht erwähne", sagt Mario Strohschänk, wie Tommy Roberts, Jr. laut Geburtsurkunde heißt, im Interview mit CountryMusicNews.de. Dann hat bei der von Stefan Raab durchgeführten Kandidaten-Fragerunde doch die Ehrlichkeit bei dem 1987 in Kempten geborenen Bayern gesiegt.

Mehr noch: "Ich stehe zu Country, das möchte ich überhaupt nicht verschweigen", sagt er tapfer und fügt hinzu: "Dass ich es bei der Castingshow von Stefan Raab bis ins Finale geschafft habe, deute ich auch als kleinen Sieg für die Countrymusik." Die Leute wüssten einfach gar nicht, was das Genre zu bieten habe. Wohl wahr. Welcher Radio-Sender - von TV muss man ja gar nicht mehr reden - traut sich denn noch den Nashville-Sound mit ins Programm zu nehmen. Zappenduster sieht's da aus.

Umso schöner ist es, dass sich ein junger, genauso talentierter wie bodenständiger Musiker jetzt anschickt, zum breitbeinig auf der Bühne stehenden Missionar für diese Musikrichtung in Deutschland zu werden. Ob es für den Fan von Garth Brooks mit dem Titel "Don't Feel Sorry For Me" für den Finalsieg reicht, ist da schon fast unerheblich. "Ich hätte sowieso nie geglaubt, dass ich so weit komme", sagt er frohen Mutes, "deshalb fühle ich mich jetzt schon als Gewinner." Völlig zu Recht. Was der in jeder Beziehung erstaunlich reif klingende Sänger bei der Casting-Show alles erlebt hat, wie er mit Kritik der Jury umging, was Stefan Raab von Country hält, warum er bei der Show als Mario auftritt und wie er sich auf die im Februar anstehenden Konzerte im Vorprogramm der Wilkinsons vorbereitet, erzählt er im nachfolgenden Interview. Gerade heraus, frisch von der Leber - genau wie seine Musik. Da kann man nur den Stetson vor ihm ziehen...und ihm die Daumen drücken.

Tommy Roberts Jr., Foto: William Wallace
CMN: Du hast an der Castingshow "Stefan sucht den Superstar..." mit einem Countrysong teilgenommen. Country nimmt im Tonträgerbereich vom Gesamtumsatz maximal 0,5 Prozent ein - aber Du hast Dich trotzdem getraut, einen Countrysong auszuwählen. Warum hast Du an der Show teilgenommen und warum hast Du Dich für Country entschieden?
Tommy Roberts, Jr.: Es war mitten im Jahr und wir hatten gerade keine festen Termine in Aussicht. Wir hatten zwar noch einige Konzerte, aber keine Tour oder dergleichen, nichts an dem wir hart hätten arbeiten können. Als wir von dem Casting erfuhren, haben wir uns aus einer spontanen Laune heraus ins Auto gesetzt und sind nach Köln gefahren. An dem Tag, an dem ich zum Casting kam, waren außer mir nur vier andere Leute da. Es war der allererste Castingtag und es wurde noch nicht einmal in der Show bekannt gegeben. Das wussten nur die Insider. In den folgenden Wochen nahmen dann aber über 8.000 Leute teil. Das Casting selbst lief anders ab als die Castings, die man aus dem Fernsehen kennt. Man kam in einen kleinen Raum und sang in die Kamera. Dann kam ein Piepton und man war fertig. Warum ich Country mache? In den zehn Jahren, in denen ich Musiker bin und die Countrymusik verfolge, habe ich einfach einen Narren daran gefressen. Ich habe auch immer versucht, diese Art von Musik weiter nach oben zu bringen, egal, was es kostet. Deswegen dachte ich: Warum sollte bei einer solchen Show nicht einer dabei sein, der Country macht? Das ist anders und hebt sich vom Rest ab - vielleicht kommt es ja durch. Die Countryszene in Deutschland ist ja sehr groß und ich hoffte unter anderem auf deren Unterstützung.

CMN: Denkst Du, dass Du hier auch ein wenig missionarisch einwirken kannst auf die deutsche Musikszene?
Tommy Roberts, Jr.: Wenn ich ehrlich bin, ist das mein größtes Ziel bei dieser Castingshow. Gewinnen oder verlieren ist das eine, das kann man nicht beeinflussen. Man kann nur zeigen, was man kann. Aber mein großes Ziel ist es, den Leuten zu zeigen, dass die Countrymusik wirklich toll ist und dass sie sich auch weiterentwickelt hat und nicht mehr nur Tom Astor oder Truck Stop ist. Viele trauen sich das nicht zu sagen, aber warum soll man nicht auch in der Countryszene zeigen: Wir sind kein Tom Astor oder Truck Stop mehr, wir sind eine Band, die auch verzerrte Gitarren benutzt oder ein bisschen zackiger spielt? Gerade das zieht die Leute auch an.

Tommy Roberts Jr., Foto: farbe 8CMN: Wie findest Du Tom Astor und Truck Stop?
Tommy Roberts, Jr.: Den Erfolg dieser Bands anzukratzen, geht nicht. So etwas wie die muss man erst einmal erreichen. Tom Astor und Truck Stop sind Mitbegründer der deutschen Countryszene. Ohne diese Musiker würde ich heute keine Musik machen. Und die Jungs können nichts dafür, dass es irgendwann nicht mehr weiter ging. Damals kam nichts Neues mehr nach. Es gab ein ziemliches Loch, bis die ersten jungen Countrymusiker nachkamen. Und dieses Loch hat uns das Publikum einfach nicht verziehen.

CMN: Du trittst bei Stefan Raab als Mario auf und nicht als Tommy Roberts, Jr. Weshalb?
Tommy Roberts, Jr.: Beim Casting musste man auf einem Formular seinen Namen mit Adresse eintragen, damit man kontaktiert werden konnte, falls man eine Runde weiter war. Da unsere Post Briefe an Tommy Roberts bisher nicht zugestellt hat, habe ich vorsichtshalber Mario, meinen bürgerlichen Vornamen, aufgeschrieben. Danach konnte man den Namen nicht mehr ändern. Mein Vater und ich wollten aber auch meine Vorgeschichte nicht so in den Vordergrund stellen. Wir wollten vermitteln, dass Mario ein ganz normaler Junge ist, der Countrymusik macht, nicht schon ein professioneller Country-Musiker. Wir wollten die Leute ganz unbelastet auf diese Musik eingehen lassen. Außerdem wollten wir auch sehen, wie wir ankommen. Ob ich nur weiterkomme, weil ich so langsam in der Countryszene einen Namen habe oder ob es daran liegt, dass die Musik einfach toll ist.

CMN: Die meisten Gewinner einer Castingshow in Deutschland haben sich ja bisher eher als Eintagsfliegen entpuppt. (Lesen Sie hierzu auch "Casting-Shows und der Country Music Förderpreis")Vielleicht ist es ja ganz gut, dass Du in der Show als Mario aufgetreten bist und die Karriere von Tommy Roberts, Jr. dadurch nicht angekratzt wird.
Tommy Roberts, Jr.: Ich hoffe, dass sie nicht angekratzt wird. Musik zu machen ist mein Leben, es ist meine große Liebe und natürlich hoffe ich, dass ich keine Eintagsfliege werde. Natürlich sind Mario und Tommy Roberts, Jr. zwei verschiedene Namen, aber viele verbinden das mit einem Gesicht. Aber die Countryszene in Deutschland ist wirklich super. Ich denke, die steht hinter einem, wenn man ins Fernsehen geht und sagt: Countrymusic ist toll!

CMN: Was ist das für ein Gefühl, von einer Jury kritisiert zu werden?
Tommy Roberts, Jr.: Wenn man von Stefan Raab, Carl Carlton oder einem Gastjuror positiv beurteilt wird, ist das natürlich ein tolles Gefühl. Das bestätigt einen ungemein. Immer wieder zu hören, dass es gut ist, was man macht, ist das schon super. Hätte zu mir mal einer gesagt: Stefan Raab findet Dich gut, hätte ich ihm niemals geglaubt.

Tommy Roberts Jr., Foto: farbe 8CMN: Carl Carlton war Dir gegenüber anfangs recht kritisch und ist nun zum Schluss zum erklärten Fan geworden. Denkst Du, dass hängt mit Deiner verbesserten Performance zusammen?
Tommy Roberts, Jr.: Country ist eine Musik, zu der Du aufgelegt sein musst, auf die man sich einlassen muss und die einen packen muss. Und Carl Carlton als alter Rocker - das ist natürlich klar, dass man den erst überzeugen muss. Wenn man das am Ende schafft, obwohl Country nicht seine Musik ist, ist das ein großes Kompliment. Man braucht immer jemanden, der einen kritisiert. Wenn man immer nur gelobt wird, kann nie etwas aus einem werden. Ich war froh, dass die Leute mich über Jahre hinweg kritisiert haben. Ich lese auch immer wieder die Kritiken in den Internetforen über mich und überlege mir, was ich tun kann, damit auch der größte Kritiker vielleicht doch Gefallen an der Musik findet. Man kann es natürlich nie allen recht machen. In erster Linie geht es mir, wie schon gesagt, darum, dass die Leute die Musik toll finden und sehen, dass sie so viele Facetten hat, dass sie eigentlich jeden fangen kann.

CMN: Am Donnerstag ist das große Finale. Was ist, wenn Du gewinnst? Gibt es dann Tommy Roberts, Jr. nicht mehr?
Tommy Roberts, Jr.: Tommy Roberts, Jr. wird es definitiv immer geben. Wir sind gerade in Verhandlungen mit Universal Music, wie man das in Zukunft regelt. Wenn ich gewinnen sollte, wird die erste Single natürlich unter Mario laufen. Für das kommende Album wird man sich dann einen Namen ausdenken. Tommy Roberts, Jr. möchten auch Universal Music und TV Total nicht verlieren, weil er natürlich einige Fans mitgebracht hat, die auch potentielle Käufer sind. Da wird sich sicher eine Lösung finden.

CMN: Wie siehst Du Deine Chancen fürs Finale?
Tommy Roberts, Jr.: Etwa 25 %, würde ich sagen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich überhaupt im Finale bin. Wenn man an einem solchen Contest teilnimmt, will man ihn natürlich auch gewinnen, alles andere wäre gelogen. Aber es ist auch sehr schön, dabei gewesen zu sein und es gibt so viele Leute, die mich dadurch kennen gelernt haben. Es gibt nichts Besseres für mich und es gibt nichts Besseres für die Countryszene. So gesehen habe ich eigentlich schon zu 50 Prozent gewonnen. Und ich hoffe, dass ich die anderen 50 Prozent am Donnerstag erreichen werde.

CMN: Du hast ja den Song "Don´t Feel Sorry For Me" (Single-CD bei Amazon.de oder JPC bestellenoder Song downladen.)ausgesucht, ein Titel von schwedischen Songwritern, die nicht sehr bekannt ist. Warum nimmst Du nicht einen Song, der sich in Amerika schon als Hit bewährt hat?
Tommy Roberts, Jr.: Das wäre natürlich einfach gewesen. Der Song ist von einem Songwriter aus Nashville und zwei aus Schweden. Der A&R von Universal Music, Axel Wirtz, hat mir diesen Song vorgeschlagen und ich war sofort überzeugt. Ich habe mich in den Song hinein versetzt und mir vorgestellt, wie ich ihn singen könnte. Als der Song zu Ende war, haben Axel Wirtz und ich uns angeschaut und gesagt: Ja, der ist es! Die anderen Titel, die zur Auswahl standen, haben wir gar nicht mehr angehört. Es ist ja auch wichtig, dass der Song einem gefällt. Das spüren die Leute auch.

CMN: Hast Du nach Deinen Auftritten bei TV Total auch noch Kontakt mit der Jury, zum Beispiel mit Sarah Connor, Carl Carlton oder Stefan Raab?
Tommy Roberts, Jr.: Stefan Raab nimmt sich immer sehr viel Zeit für uns und unterhält sich mit uns über Musik. Er redet auch viel mit mir über Country. Wenn jemand wirklich Ahnung von Countrymusik hat, dann Stefan Raab.

Tommy Roberts Jr.CMN: Er hat sich ja als Countryfan bekannt.
Tommy Roberts, Jr.: Er kennt wirklich alle Country-Größen. Er ist zum Beispiel ein großer Fan von Kenny Chesney und Tracy Lawrence und war mit Big & Rich auf Tour. Er hat sich von mir gewünscht, dass ich irgendwann einmal "If Tomorrow Never Comes" singe, nicht in der Version von Ronan Keating, sondern von Garth Brooks. Alle anderen sind auch supernett zu uns Kandidaten. Es ist klar, dass sie einem nicht gleich ihre Telefonnummer geben. Es gibt ja viele verrückte Leute, die rausfliegen und dann bei den Leuten, die sie bei der Show kennen gelernt haben, anrufen und sagen: Hier ist meine Single, hör dir die mal an, du kannst die doch groß machen.

CMN: Wie war es für Dich, mit der Band von Stefan Raab aufzutreten?
Tommy Roberts, Jr.: Die Musiker sind der Wahnsinn. Früher, als ich mit meinem Vater TV Total angeschaut habe, habe ich gesagt: Ich möchte einmal bei Stefan Raab sein und mit der Band spielen. Als es dann so weit war, stand ich ganz ehrfurchtsvoll vor den Musikern. Als wir angefangen haben, zu spielen, war ich so begeistert, dass ich aufhören musste, zu singen, mich umgedreht und gesagt habe: Wow, geil! Die sind richtig gut! Auch was die in der Kürze der Zeit alles schaffen: Hut ab, wirklich.

CMN: Wie werden die Songs eigentlich eingeübt?
Tommy Roberts, Jr.: Die fragen uns, was wir spielen möchten. Wir schicken den Titel dann dem Pianisten der Band, der den Titel dann komplett so arrangiert, wie ihn die Band spielen soll. Dann schickt er uns den geschnittenen Song zurück, damit wir den Ablauf kennen, und damit proben wir dann. Wenn abends um halb elf Uhr die Live-Show stattfindet, sind wir schon ab morgens um neun Uhr im Studio beim Proben. Da nehmen sich alle wirklich viel Zeit für uns. Wir werden behandelt wie Stars. Wir müssen nur einmal mit dem Finger schnippen und schon steht einer da und fragt, was wir möchten. Ich bin immer noch der kleine Allgäuer, der irgendwo angerufen hat und gefragt hat: Könntest du nicht bitte mal meine CD spielen? Auf einmal sollst Du Dir von vielen Radiosendern ein paar aussuchen, denen du dann Interviews gibst. Das ist völlig neu für mich und ich denke mir: Kann ich nicht alle machen? (lacht)

CMN: Dein Leben hat sich schon jetzt stark verändert. Wie wird das erst sein, wenn Du gewinnst?
Tommy Roberts, Jr.: Ich hoffe, es geht weiterhin Schritt für Schritt. Ich möchte gerne mein Leben lang Musik machen. Das Finale am Donnerstag ist für mich ein riesiges Sprungbrett, das mein Leben komplett verändern könnte. Der Traum, den ich immer vor dem Schlafengehen ausgesprochen habe, könnte in Erfüllung gehen: Bitte lass es endlich funktionieren! Ich denke, bei Stefan Raab sind wir wirklich gut aufgehoben. Wenn ich sehe, was er mit Max Mutzke macht, habe ich da vollstes Vertrauen.

CMN: Du machst einen sehr geerdeten Eindruck. Ich denke, falls Du nicht gewinnst, wird Dich das auch nicht zu sehr erschüttern.
Tommy Roberts, Jr.: Es stehen plötzlich so viele Leute hinter mir und glauben an mich. Es gibt auch viele, die sagen: Wenn du nicht gewinnst, dann machen wir etwas zusammen. Oder Leute, die jetzt plötzlich mit Cowboyhut ins Büro gehen und mir E-Mails schreiben und sagen: Das hätte ich mich vor Deinem Auftritt nie getraut. Ich lebe hier wirklich in einer Traumwelt, es ist einfach unglaublich. Ich hoffe, dass wir immer weiter Musik machen können und dass es nicht zuerst bergauf geht und dann wieder bergab.

Tommy Roberts Jr., Foto: Universal MusicCMN: Dein Vater macht das Management. Ist das richtig?
Tommy Roberts, Jr.: Momentan macht mein Dad noch das Management. Aber er sehnt sich danach, endlich einmal mit meinen Mum nur hinterher reisen zu können und alles abgeben zu können. Er sagt, er macht schon so lange Musik und er möchte das Ganze einfach mal nur von außen betrachten. Er möchte das Management gerne an jemanden abgeben, bei dem er weiß, dass sein Sohn dort in guten Händen ist.

CMN: Warum hast Du Dich für Country entschieden? Lag das auch ein bisschen am Einfluss deines Vaters?
Tommy Roberts, Jr.: Eigentlich gar nicht. Das war ganz allein meine Entscheidung. Ich habe mir eines Abends das Live-Video von Garth Brooks von "Texas" angesehen und das hat mich so überzeugt, dass ich irgendwann auf dem Sofa saß und mitgesungen habe. So habe ich angefangen, Country zu machen. Als wir dann bei Raab waren, hat mich Stefan gefragt, welche Musik ich mache und ich habe gesagt: Ich mache Countrymusik. Am Anfang hat man das ja nicht so gesehen. Ich bin immer ganz cool mit Turnschuhen, Jeans und Hemd aufgetreten. Und irgendwann dachte ich: Jetzt legen wir einen drauf, jetzt soll ganz Deutschland erkennen, was für Musik ich mache und habe mir einen Cowboyhut aufgesetzt. Das hat dann ja auch allen gefallen, obwohl wir zuerst das Gegenteil befürchtet haben. Mein Vater überlässt mir die Entscheidung und gibt mir nur Ratschläge.

CMN: Wie viele Country-CDs hast Du zu Hause?
Tommy Roberts, Jr.: Ich kann sie mittlerweile gar nicht mehr zählen. Ich habe einen ganzen Schrank voll. Mittlerweile kann man sich natürlich auch Songs für einen Euro aus dem Internet herunterladen. Ich habe eine 500 Gigabyte-Festplatte - die ist bald voll.

CMN: Im Februar trittst Du im Vorprogramm der Wilkinsons auf.Freust Du Dich schon darauf?
Tommy Roberts, Jr.: Da bin ich schon ganz heiß drauf. Die sind super!

CMN: Was sind Deine wichtigsten musikalischen Vorbilder?
Tommy Roberts, Jr.: Eins meiner größten Vorbilder ist Garth Brooks. Nicht weil die meisten ihn kennen. Ich habe seine Biografie gelesen und da steht auch drin, wie man die Leute für seine Musik begeistert, wie man Leuten in der hintersten Reihe vermittelt, dass sie an diesem Abend die Nummer eins sind für einen. Diese Art von Entertainment mit Musik zu verbinden, ist mein Ziel. Daher kommt auch meine Gestik auf der Bühne. Stefan Raab hat einmal gesagt: Bei dir traut man sich nicht eine Sekunde wegzuschauen, weil man immer Angst hat, man verpasst was. Und so soll es sein. Ich schaue mir heute noch die Videos von Garth Brooks an, weil er einfach abgeht auf der Bühne. Das packt mich. Und auch seine Musik, diese neue Art der rockigen Countrymusik, finde ich großartig. Keith Urban ist auch toll. Solche Musik möchte ich gerne machen.

CMN: Gibt es auch nationale Countrymusiker, die Du magst?
Tommy Roberts, Jr.: Die Cripple Creek Band zum Beispiel. Mit denen habe ich schon zusammen gespielt, damals noch in der alten Besetzung mit Ernest Ray Everett. Und klar, Tom Astor und Truck Stop. Die Musik ist zwar nicht unbedingt meins, aber die Jungs von Truck Stop habe ich einmal kennen gelernt und die sind wirklich cool drauf.

Tommy Roberts Jr., Foto: Universal MusicCMN: Einmal in Nashville aufzunehmen ist wahrscheinlich Dein Traum, oder?
Tommy Roberts, Jr.: Hey, natürlich! Unbedingt! Ich hab einmal in den Staaten, in North Carolina, gespielt. Da habe ich immer zu meinem Vater gesagt: Komm, fahren wir nach Nashville. Da hat er nur gesagt: Weißt Du eigentlich wie weit das ist! Wir hatten ja noch einige Gigs zu spielen und leider keine Zeit mehr.

CMN: Warst Du schon einmal in Nashville?
Tommy Roberts, Jr.: Leider nicht. Mein Vater schon zweimal. Er hat aber gesagt, dass er mit mir nach Amerika fliegt, wenn alles vorbei ist, egal ob ich gewinne oder nicht. Und ich hoffe, dass einer sagt: Komm, wir nehmen in Amerika auf, wie es damals Tom Astor gemacht hat. Das wäre mein absoluter Traum.

CMN: Wie kamst Du dazu, dass Du von dem Trans Siberian Orchestra gebeten wurdest, mit ihnen auf Tour zu gehen?
Tommy Roberts, Jr.: Das wäre im Dezember 2007 gewesen. Ich muss sagen, dass ich dieses Angebot leider nicht wahrnehmen konnte. Ich hatte vor zwei Jahren einen Unfall, bei dem ich fast gestorben wäre. Ich habe meinem Onkel geholfen, seinen LKW zu beladen und bin von einem Gabelstapler gefallen. Dabei habe ich mir einen doppelten Schädelbasisbruch zugezogen. Jetzt habe ich einen Riss im rechten Schläfenlappen und dieser Riss reagiert sehr empfindlich auf heftige Lichtreflexe und Zeitumstellungen - ich muss bis heute Tabletten nehmen. Ich würde dann einen epileptischen Anfall bekommen. Deshalb konnte ich leider nicht teilnehmen. Anfang letzten Jahres bekam ich eine E-Mail von einem Adam Lind, die aussah wie Spam und in der nur stand, dass ich mich bitte melden soll. Wir wollten sie schon löschen, haben dann aber doch den Namen gegoogelt und herausgefunden, dass die Mail vom Trans Siberian Orchestra kam. Die suchen sich jedes Jahr Gastsänger. Ich sollte also ihr Gästsänger sein und mit der Band auf Tour gehen, den ganzen November und Dezember durch. Ich dachte: Jetzt kommt meine Zeit. Dann bin ich zum Arzt gegangen und der hat mir gesagt, ich könne wegen der Zeitverschiebung in Kanada nicht teilnehmen. Adam Lind hat geschrieben, dass ich auf jeden Fall mittouren kann, wenn es mir gesundheitlich besser geht. Aber es hat sich dann ja zum Glück etwas anderes Schönes ergeben.

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