Reba McEntire - Love Somebody

CD Cover: Reba McEntire - Love Somebody

Die Powerfrau ist 60 geworden.

Reba McEntire ist schon eine erstaunliche Frau: Gerade 60 geworden, sieht sie immer noch wie Ende 30 aus. Kein Gramm zu viel auf den Rippen, kesses Lachen, rote Mähne - so posiert sie auf ihrem gefühlten 100. Album. Nun, dreistellige Dimensionen dürfte ihr Backkatalog noch nicht angenommen haben, aber es kommt einiges zusammen. Immerhin gehört die aus Oklahoma stammende Power-Frau seit 1977 zum Repertoire des Country. Natürlich ging es auch in ihrer Karriere mal bergauf, mal bergab. Aber so richtig verschwunden war Reba McEntire nie - und wenn sie sich mal im Tonstudio rarer gemacht hat, stand sie dafür umso öfters vor der Kamera. Neben etlichen TV-Serien - darunter auch ihre eigene: "Reba" - spielte sie auch in sieben Kinofilmen mit, unter anderem in dem Kassenerfolg "Maverick - Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel".

Dass die kleine Sängerin mit der großen Stimme nie den Draht zu angesagten Moden und Trends verloren hat, bestätigt auch das neue Album "Love Somebody". So hat sie sich mit einer kleinen Gruppe angesagter Songwriter umgeben, Shane McAnally und Tommy Lee James haben gleich mehrere Songs beigesteuert. Sie gingen dabei aber einfühlsam vor. ist 60 und keine 16. Deshalb prägen das Soundkonzept auch eher moderat country-rockende Töne. Beherzt eröffnet sie mit dem von Rhett Atkins, Ben Hayslip und Jason Sellers geschriebenen Opener "Goint Out Like That" den zwölf plus zwei Bonus Tracks (Deluxe Edition) umfassenden Songreigen. Ein guter Auftakt mit epischen Gitarren-Riffs und einer aufgekratzten Reba.

Solider Country-Rock der Nashville-Queen

Was kommt heraus, wenn zwei Energiebündel gemeinsame Sache machen? Zum Beispiel eine Power-Ballade vom Schlage "Enough". Gemeinsam mit der gerade omnipräsenten Jennifer Nettles gibt sich das schönste Rotkehlchen Nashvilles ganz dem Liebesleid hin. Sehr pathetisch, sehr amerikanisch - aber auch sehr gelungen. Noch besser aber fallen die Songs aus, bei denen sie auf das ganz große Arrangement-Kino verzichtet. Beispielsweise bei der erstaunlich traditionell klingenden Ballade "She Got Drunk Last Night". Brandy Clark und Shane McAnnally haben dieses betörende Rührstück meisterhaft entworfen - und Reba nicht minder stark interpretiert. Ein Volltreffer.

Am anderen Pol der Gefühlsskala angesiedelt ist das von Tommy Lee James und Laura Veltz geschriebene "Livin’ Ain’t Killed Me Yet". Hier zieht die große Dame des Country zu wuchtigen Beats, dröhnenden Gitarrensalven ordentlich vom Leder. Message: Mich haut nichts um! Bin immer noch da! Ein knapp dreiminütiger Exkurs in trotziger Selbstbehauptung und positivem Denken. Als letzten Track der regulären CD präsentiert sie dann noch einen Song aus eigener Feder: das hymnische, pathetische, mit einem vielstimmigen Gospel-Chor (mit dabei: Kelly Clarkson) versehene und ausnahmsweise von Doug Sisemore produzierte "Pray For Peace".

Fazit: Die meisten Songs produzierte Reba McEntire gemeinsam mit Tony Brown, vier Tracks gemeinsam mit James Stroud. Das sagt schon alles über den Sound des Albums: solider, moderner, klassischer Country-Rock der ewigen jungen Nashville-Queen.

Label: Nash Icon (Universal) VÖ: 24. April 2015
01 Going Out Like That
02 Enough
03 She Got Drunk Last Night
04 Livin' Ain't Killed Me Yet
05 That's When I Knew
06 I'll Go On
07 Until They Don't Love You
08 Promise Me Love
09 Just Like Them Horses
10 Love Somebody
11 Love Land
12 Pray For Peace
13 Whatever Way It Hurts The Least
14 More Than Just Her Last Name
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