Various Artists - Christmas with Nashville

CD Cover: Various Artists - Christmas with Nashville

"Ja, is' denn heut´ schon Weihnachten?" Das dürften sich zumindest die Fans der Serie Nashville in diesen Tagen fragen. Denn rechtzeitig zur Einstimmung auf das Fest ist erstmals ein Weihnachtsalbum der singenden Stars und Sternchen der ABC-Serie unter dem Titel "Christmas with Nashville" erschienen.

Den Auftakt darf die Australierin Clare Bowen übernehmen, die in der Serie seit 2012 die Scarlett O'Connor mimt. "Santa Baby" zeigt sich schnell als richtige Wahl für die Blondine, die mit ihrer mädchenhaften und dennoch eindringlichen Stimme für einen gelungenen Auftakt sorgt. Das Klimperpiano-Arrangement und die lauten Bläser haben zwar nichts mit Country Music zu tun, aber bei Macy's in New York dürfte die Nummer in der Adventszeit sicher in der Rotation laufen.

Viel ruhiger geht es bei "White Christmas” zu, das von Hayden Panettiere dargeboten wird. Ein Klassiker aus der der Welt der Holiday-Songs, den leider die routinierte Interpretation der Schauspielerin und Sängerin nicht spannender macht. Das liegt nicht primär am Gesang, sondern an der wenig innovativen und temperamentvollen Instrumentalisierung.

Viel fetziger kommt dagegen im Anschluss "You're A Mean One Mr. Grinch” daher, welches vom Sound einer vitalen Big Band getragen wird, die fast noch lauter zur Sache geht, als Connie Britton singen kann. Beim von Aubrey Peeples interpretierten "Merry Christmas Baby” hält sich die Big Band gut zweieinhalb Minuten zurück, bevor sie dann kurz vor dem Finale richtig aufdreht. Dabei kommt die temperamentvolle Performance der 20-Jährigen nicht zu kurz - es klingt fast so, als würde Peeples immer dann lauter singen, wenn auch die Band schon in Richtung Lärm tendiert, so wird daraus eine wenig besinnliche, aber dennoch unüberhörbare Nummer.

Doch natürlich haben sich auch die Herren aus der Serie für "Christmas with Nashville" hinter das Mirkofon begeben. Das von Billy Hayes und Jay Johnson geschriebene "Blue Christmas” wird von Charles Esten gesungen. Erstmals klingt hier eine Pedal Steel durch; überhaupt ist der Sound bei diesem Song eher an den 50er Jahren als an den typischen Weihnachtsklängen orientiert. Den Höhepunkt setzt der Einsatz von Vince Gill an der Gitarre.

Der Track, den wohl die wenigsten auf dieser Zusammenstellung erwartet haben, ist "River", den Joni Mitchell erstmals 1971 veröffentlicht hat. Definitiv kein 08/15 Weihnachtslied, das von hier vom Briten Sam Palladio - Serienfans besser bekannt als Gunnar Scott - gefühlvoll und überzeugend interpretiert wird. Das ruhige Highlight des Albums.

Produziert hat das Werk Jay Demarcus von den Rascal Flatts, dessen Handschrift wird besonders beim von Chaley Rose vorgetragenen "Have Yourself A Merry Little Christmas” deutlich. Wie so oft bei den Balladen seiner Stammband, entpuppt sich das Stück gegen Ende immer mehr als Rock-Opera denn als Ballade.

Natürlich dürfen zum Fest Lennon & Maisy, die beiden Lieblinge des jüngeren Publikums, nicht fehlen. Das von ihren Eltern Marylynne und Bradley Stella geschriebene "Christmas Coming Home", ist ein munterer Popsong, der vor allen Dingen vom frischen Gesang der beiden Schwestern lebt.

Fazit: Wer bei "Christmas with Nashville" ein reines County-Album erwartet, wird mit diesen zwölf Songs kaum glücklich werden. Wer dagegen zum Advent auf die typischen Mainstream-Klänge mit Big Band-Sound setzt, liegt hier richtig.

Label: Lions Gate / ABC / Big Machine (Universal) VÖ: 24. November 2014

  • Titelliste

01 Santa Baby (Clare Bowen) 07 Baby It's Cold Outside (Will Chase)
02 Blue Christmas (Charles Esten) 08 Merry Christmas Baby (Aubrey Peeples)
03 Christmas (Baby Please Come Home) (Jonathan Jackson) 09 Have Yourself A Merry Little Christmas (Chaley Rose)
04 White Christmas (Hayden Panettiere) 10 Christmas Coming Home (Lennon & Maisy)
05 You're A Mean One Mr. Grinch (Connie Britton) 11 O Little Town of Bethlehem (Will Chase)
06 River (Sam Palladio) 12 Celebrate Me Home (Sam Palladio)

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