Farm, Inc., The - The Farm, Inc.

CD Cover: The Farm, Inc.. - The Farm, Inc.
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Redaktionswertung Bewertung: 3 Sterne = OK
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The Farm? War da nicht mal was mit der Fußball-Hymne "All Together Now"? Richtig! Aber mit der britischen Band hat diese The Farm nichts zu tun. So erkennt man auf dem Cover der CD ein kleines "Inc." als Zusatz für den Bandnamen sowie eine Info zur Herkunft: Nashville, TN. Also wieder eine neue Band, die es auf den Country-Olymp schaffen will. Die erste Single "Home Sweet Home" ist derzeit auf jeden Fall schon mal auf dem Weg nach oben.

Trios mit zwei männlichen Mitstreitern und einer Sängerin sind im Country natürlich seit den Erfolgen von Lady Antebellum gefragt. Bei The Farm, Inc. bestehend aus Nick Hoffman, Krista Marie und Damien Horne haben sich drei Musiker gefunden, die schon seit einigen Jahren ihr Glück mehr oder weniger alleine versucht haben. Auffallende Erfolge blieben den Dreien allerdings verwehrt. Der bekannteste aus dem Trio ist noch Damien Horne, der dem Umfeld der von Big & Rich mitbegründeten MuzikMafia entstammt und bereits an der Durchführung vieler Events beteiligt gewesen ist. Lauter und gefährlicher lässt es Krista Marie gern angehen, die eine passionierte Motocross-Fahrerin ist. Sie veröffentlichte zudem zwei Singles, die jedoch wenig Aufsehen erregten. Nick Hoffman (Fiddle, Gitarre, Banjo) gehörte jahrelang zur Band von Kenny Chesney und ist unter anderem auf dem Album "Live (Those Songs Again)" zu hören.

Sein intensives und auffälliges Fiddlespiel ist es auch, was bei The Farm, Inc. sofort auffällt. Selten wird der Fiddle in kommerziell ausgerichteten Produktionen so viel Platz eingeräumt, wie hier. In Kombination mit einem stampfenden Rhythmus und fetzigen Gitarren knallt so schon die erste Nummer "Farm Party" gewaltig aus den Boxen. Ein Song zum Feiern, der nicht nur durch die Musik, sondern auch durch die Art des mehrstimmigen Gesang direkt an schnellere Songs von Big & Rich wie "Rollin'" erinnert.

Energiegeladen kommt im direkten Anschluss auch die erste Single "Home Sweet Home"“ daher. Keine Frage, Nick Hoffman ist an seinem Lieblingsinstrument ein echter Könner. Und auch der Harmoniegesang der Gruppe gefällt. Spätestens aber nach der in eine ähnliche Richtung abgehenden dritten Nummer "Sweet Sweet Sunshine" fällt auf, dass alle uptempo-Songs nach ähnlichem Schema angelegt sind: laut, spektakulär und um jeden Preis auf Coolness gestylt. Grund für den kräftigen Sound könnte auch Danny Myrick sein, der nicht nur an den Songs mitschrieb, sondern zusammen mit Nick Hoffmann auch produzierte. Aus Myricks Feder stammt unter anderem der Jason Aldean-Kracher "She's Country".

Gut, dass es bei "Be Grateful" endlich eine Chance zum Luftholen gibt. Die Ballade mit poppiger Melodie stammt nicht aus der Feder des Trios, sondern von Marc Beeson und Rodney Clawson. Guter Durchschnitt, bei dem Krista Marie erstmals nicht nur im Chorus zu hören ist. Allerdings hinterlässt die Sängerin bei ihrem kurzen Solo-Part keinen umwerfenden Eindruck. Anders gesagt: es gibt spannendere Stimmen. Ein ähnliches Problem hat auch "That 100 Miles", bei dem es zudem eine unvermeidliche Rap-Einlage zu hören gibt. Man will ja schließlich trendy sein.

Besser fühlt sich die Band offenbar, wenn die Lautstärkeregler wieder bis zum Anschlag nach rechts gedreht werden. So ist "Fresh Off The Farm" unter dem Strich wieder viel mehr Rockmusik als Country. Lediglich die erneut saubere Fiddle-Einlage rettet das Stück.

"Little Boat" ist in der Folge als simpler Sommersong angelegt - doch dazu passt der ständig wiederkehrende Talkbox-Effekt nicht. Hätte man statt dessen dem Banjo mehr Freiheiten eingeräumt, hätte es was werden können. Unangenehm wird es dann bei "Walkin'". Zwar bringt Damien Horne zu Beginn durch seine Stimme eine Portion Soul dazu, aber der Refrain mit nicht enden wollenden "Woohos" ist nur schwer bis zum Ende anzuhören.

Fazit: Ein Album wie ein Cheeseburger - zunächst schmackhaft, aber am Ende geht man trotzdem hungrig nach Hause. Da nützt auch eine doppelte Portion Käse (in diesem Fall eine furios gespielte Fiddle) am Ende nicht viel.

Label: All-in / Elektra Nashville  (in Deutschland nicht veröffentlicht) VÖ: 17. Juli 2012

  • Titelliste

01 Farm Party 07 Little Boat
02 Home Sweet Home 08 That 100 Miles
03 Sweet Sweet Sunshine 09 Every Time I Fall In Love
04 Be Grateful 10 The Train I'm On
05 Nowhere Road 11 Walkin'
06 Fresh Off The Farm
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