Gabe Dixon - One Spark

Die zwölf, allesamt mit diversen Co-Autoren selbst geschriebenen Songs zeigen Gabe Dixon als talentierten Sänger und Songschreiber. Er hat, wie seine Vorbilder, einen überhörbaren Hang zu pathetischen Arrangements und opulenten, prima ins Ohr gehenden Melodien. Natürlich hört man, dass die Songs am Piano entstanden. Wer Elton John, Joshua Kadison, Billy Joel, die gemäßigten Ben Folds Five oder den frühen Bruce Hornsby gut findet, wird auch an Gabe Dixon seine Freude haben. Wobei er allerdings weder über den Tiefgang Joels oder Johns, noch über die Experimentierfreudigkeit von Ben Folds besitzt. Alle Songs- ob das rockige "My Favorite" oder das leidenschaftliche Liebeslied "Burn For You"- erinnern in Melodieführung an längst Vertrautes. Mit der Betonung auf "längst". Denn, keine Frage, Gabe Dixon sieht seine musikalische Zukunft eindeutig in der Vergangenheit, als seine Vorbilder am Zenith ihres Könnens waren. Sehr old-fashioned also. Und leider auch zu wenig Mut für neue Einflüsse.

Anstatt sich von der musikalischen Umgebung Nashvilles inspirieren zu lassen- die Songs entstanden zum Teil in Burbank, zum Teil in Nashville- serviert er putzigen Pop wie "Release Me". Dass der sanfte Tastenmann aber als stimmliches McCartney-Klon durchgehen kann, belegt er in "Running On Fumes" und dem finalen "Lucky to Be Lost". Auch musikalisch müsste sich Sir Paule nicht für diese Kompositionen schämen- und das ist ja allemal ein Kompliment.

Dass ihm Brit-Pop ein echtes Anliegen ist, wird in dem Song "I Can See You Shine" deutlich. Hier fungiert Starsailer-Frontman als Co-Autor und- ebenso weit in den Hintergrund gemischter- Duett-Partner.

Fazit: Der Mann kann singen, Piano spielen und nette Songs schreiben. Trotzdem bloß: eine Light-Version von Elton John, Billy Joel und Paul McCartney.