Steel Magnolia - Steel Magnolia

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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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Als Coca Cola erfolgreich wurde, zog Pepsi nach. Auf Uhu folgte Patex, auf Hanuta Knoppers und als die Beatles die Charts stürmten, ließen die Monkeys nicht lange auf sich warten. Hat es immer gegeben, wird es immer geben - die sogenannten "Me-Too"-Produkte. Ganz klar, dass ein Erfolgsmodell wie Sugarland auch schon bald eine Kopie provoziert. Hier ist sie: Steel Magnolia.

Doch Gemach. Man würde dem jungen, hübschen, dunkelhaarigen Gitarristen, Sänger und Songschreiber Joshua Scott Jones und der jungen, hübschen, blondhaarigen Sängerin und Songschreiberin Meghan Linsey Unrecht tun, würde man das Pärchen als pure Kopierer hinstellen. Sie selbst sehen in diesem Duo vermutlich bloß die gute und einzigartige Chance, ihren Traum von der Musiker-Karriere wahr werden zu lassen. Dass  Musik- und Labelmanager natürlich anders ticken - geschenkt.

Die beiden Talente haben sich bei der CMT (Country Music Television)-Show "Can You Duet?" kennen - und später auch lieben - gelernt. Mit ihrer Eigenkomposition "Ooh La La", so heißt es in ihrer Biografie, hätten sie zunächst Jury-Mitglied und Country-Ikone Naomi Judd begeistert, später auch die amerikanische Casting-Antwort auf Dieter Bohlen, den Plattenmanager Scott Borchetta. Sie gewannen den Wettbewerb und ernteten einen Plattenvertrag bei dem soliden Independent Label "Big Machine".
Von da an ging es nur noch bergauf: Tour mit Brad Paisley, Song in einem Hollywood-Film, sagenhafte neun Industry-Awards, darunter auch den CMA-Preis in der Kategorie "Duo des Jahres". Als Höhepunkt dieser Berg-ohne-Talfahrt: ihr gleichnamiges, von Dann Huff produziertes Debüt-Album.

Und das geht genau mit der Initialzündung los, die auch für den Höhenflug des jungen Zweiers verantwortlich ist: mit "Ooh La La". Wer den Track hört, kann Jury und Urteil verstehen: ein Song mit einer absolut gewinnenden Aura. Nicht dass das erste Eigengewächs des höchst unterschiedlichen Duos durch harmonische oder rhythmische Raffinessen auffallen würde. Nein, der Song strahlt einfach eine richtig große Portion Optimismus und Lebensfreude aus. Und: Meghan Linsey zeigt gleich mal, über welche stimmliche Power sie verfügt. Vermutlich waren ihre Eltern Fans von Janis Joplin, denn sie klingt erfreulich rau und bluesig.

Dem vollauf gelungenen Opener folgt eine gelungene Interpretation des Chris Stapleton/Trent Willmon-Songs "Keep On Lovin' You". Der Track untermauerte mit über einer Million Downloads in den USA den furiosen Start des Duos.
Dem Auftakt folgen solide, aber keineswegs besonders herausragende Songs. Eben jene, radiotaugliche und zeitgemäße Country-Rock-Pop-Kost, für die Dann Huff längst zum Synonym geworden ist. Das ist mal in eine Ballade ("Just By Being You"), mal in einem gemütlich im 6/8-Takt holpernden Blues ("Edge Of Goodbye"), meist aber im gepflegten Midtempo-Mainstream verpackt.

Gegen Ende des Albums laufen Joshua und Meg wieder zu Höhenflügen auf. Vor allem klingen die mehr im Country-Folk und –Blues verankerten Tracks wie "Without You", "Rainbow" und das akustische, aber dafür umso intensivere "Glass Houses" mehr nach ihnen selbst und ihren musikalischen Roots. Das gilt auch für eine spät ins Rennen geschickte Coverversion: "Homespun Love" von Keith Urban. Sie nehmen diese hohe Hürde mit Bravour.

Fazit: Ein mehr als konkurrenzfähiger Doppelgänger von Sugarland. Vor allem Sängerin Meghan Linsey überzeugt mit Wucht und Feeling. Leider trübt so mancher 08/15-Mainstream-Song das gelungene Debüt.

Label: Big Machine (in Deutschland nicht erschienen) VÖ: 11. Januar 2011

  • Titelliste


01 Ooh La La 07 Last Night Again
02 Keep On Lovin' You 08 Without You
03 Just By Being You (Halo and Wings) 09 Rainbow
04 Edge of Goodbye 10 Eggs Over Easy
05 Bulletproof 11 Homespun Love
06 Not Tonight 12 Glass Houses


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