Kid Rock - Born Free

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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
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Nicht viele Rockstars haben so viele Freunde im Country-Geschäft wie Robert James Ritchie. Wer? Naja - Kid Rock eben. Ob Gastauftritte bei der Zac Brown Band, mit Allison Moorer oder im Duett mit Martina McBride - der Mann wird von vielen Künstlern in der Szene geachtet und geschätzt. Nun legt der Sänger sein bereits achtes Album vor.

Selten waren die Erwartungen vor dem Erscheinen größer als jetzt. Denn mit dem im Herbst 2007 erschienenen Vorgänger "Rock N Roll Jesus" legte Rock die Latte für künftige Veröffentlichungen recht hoch. So gingen innerhalb der ersten Woche 172.000 Einheiten über die Ladentische. Hätte der Sänger "All Summer Long" nicht erst als dritte Single ins Rennen geschickt, wären es mit Sicherheit noch mehr Exemplare geworden. Egal - denn für Platz 1 der US-Charts reichte es trotzdem.

Für "Born Free" begab sich Rock unter die Fittiche von Star-Produzent Rick Rubin. Dem Grammy-gekrönten Mann, der nicht nur für seine Arbeit mit Metal-Acts wie Metallica oder AC/DC bekannt ist, sondern zudem für die Dixie Chicks hinter den Reglern saß und natürlich die letzten Cash-Platten produziert hat.

Für Kid Rock die richtige Wahl, denn nicht erst seit der Sänger in den vergangenen Jahren öfter beim CMA Music Festival (früher Fan Fair) auftaucht, ist sein Flirt mit der Countrymusic nicht mehr zu übersehen. So hat Rock das Rappen und scharfe Metallriffs längst ad acta gelegt und fühlt sich in seiner aktuellen Rolle als Südstaatenrocker mit der whiskeyveredelten Stimme sehr wohl.

Da verwundert es kaum, dass die neuen Songs da weitermachen, wo er mit "All Summer Long" aufgehört hat. Inhaltlich ist das Material eng mit Kid Rocks Heimatstadt Detroit verbunden. Das nachdenkliche "Times Like These" handelt beispielsweise von der Wirtschaftskrise, die sich besonders negativ auf das Autogeschäft in der Großstadt ausgewirkt hat. Rock klagt keinen Schuldigen an oder will provozieren wie früher, sondern beschreibt einfach die Situation und das macht ihn sympathisch. "Ich habe gesehen, wie die Wirtschaft hier in den vergangenen Jahren den Bach runter gegangen ist und überall Jobs weggebrochen sind. Ich wollte ein Album machen, das diese Zeit widerspiegelt, aber trotzdem Seele hat", sagt Rock.

Stimmungsvolle Rock-Nummern mit einer ordentlichen Portion an Südstaaten-Flair hat der Mann natürlich wieder mit eingepackt. Zu dieser Gattung zählen zweifelsfrei der "Rock Bottom Blues" und "Slow My Roll". Letztgenanntes wird (weil gitarrenlastiger) Fans von Lynyrd Skynyrd sicher gut gefallen. Ein klarer Fall von stadiontauglichem Rock liegt dazu bei einem Loblied an das Wochenende vor: "God Bless Saturday" ist dazu, wie auch die erste Single "Born Free", ein hörbarer Beleg für die Tatsache, dass der Großteil der Platte im Rahmen von Live-Sessions mitgeschnitten worden ist – hier klingt alles wie aus einem Guss.

Als unverschämt hittauglich entpuppt sich schon beim ersten Durchlauf "Purple Sky". Der positive Laune transportierende Ohrwurm könnte zum Sommerhit 2011 avancieren und damit die Nachfolge von "All Summer Long" antreten. Und das klappt in diesem Fall sogar, ohne sich bei bereits existierenden Songs zu bedienen. Gut gemacht. Nach ähnlichem Strickmuster ist auch der gutgelaunte Midtempo-Schunkler "When It Rains" gestrickt, der aber nicht das Hitpotential von "Purple Sky" erreicht.

Die Überraschung des Albums ist mit "Rock On" geglückt. Bei dem Titel könnte man annehmen, dass Herr Rock und Band das Gaspedal bis zum Anschlag durchtreten, doch stattdessen wandeln alle Beteiligten gute fünf Minuten lang knietief im Blues. Schön.

Auch die Zac Brown Band ist mit von der Partie - irgendwie klar, dass bei der Konstellation mit "Flyin’ High” eine bodenständige Liebeserklärung an die Countrymusic rauskommt.

Fazit: Kid Rock schafft es, als Südstaaten-Rocker weiterhin eine gute Figur abzugeben. Dazu gelingen ihm Hits, mit denen er auch 2011 im Gespräch (und den Charts) bleiben wird.

Label: Atlantic (Warner) VÖ: 12. November 2010

  • Titelliste

  • Links


01 Born Free 07 Collide (Feat. Sheryl Crow & Bob Seger on Piano)
02 Slow My Roll 08 Flyin' High (Feat. Zac Brown)
03 Care (Feat. Mary J. Blige & T. I.) 09 Times Like These
04 Purple Sky 10 Rock On
05 When It Rains 11 Rock Bottom Blues
06 God Bless Saturday 12 For The First Time (In A Long Time)


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