Erika Jo - Erika Jo

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Im Jahr 2005 suchte Nashville bereits zum dritten Mal seinen erfolgversprechendsten Nachwuchscountrystar: Erika Jo ist die diesjährige Gewinnerin der TV-Talentshow "Nashville Star", die jüngste und erste weibliche Gewinnerin in der kurzen Geschichte dieser countrymusikalischen Verjüngungskur. Als sie gewann, da hatte die zierliche 18jährige aus einem Vorort Nashvilles gerade seit wenigen Wochen ihren Highschoolabschluss in der Tasche. Und einen Brief ihrer Versicherung im Kasten: Die weigerte sich, die unerfahrene Erika Jo für den mächtigen Chevy Silverado Pickup zu versichern, den sie in der Show gewonnen hatte. Ansonsten lief, kaum war sie zu Siegerin gekürt, die übliche Maschinerie ganz reibungslos: Die erste Single, das erste Video, der erste Grand Ole Opry-Auftritt. Und ganz schnell noch das Albumdebüt, weil alles ganz schnell gehen muss, schließlich soll auch im nächsten Jahr wieder ein neuer Star ins Rennen geschickt werden. Für einen Einstieg in die Pole-Position der Charts, die ihrem Nashville-Star-Vorgänger Buddy Jewel 2003 noch gelang, hat es diesmal nicht gereicht, Top Five war es immerhin und sie verwies damit sogar einen so etablierten Künstler wie Dwight Yoakam und dessen "Blame The Vain" auf die Plätze. Schönheit vor Alter, somit.

Es liegt in der Natur der Sache, dass bei Talentwettbewerben mit Jury und Publikumsabstimmung manchmal nicht der beste gewinnt, sondern derjenige, auf den sich die meisten einigen können. Und so klingt dann allerdings auch das durchaus gewissenhaft und niemals plump produzierte, selbstbetitelte Debüt der 18jährigenErika Jo Heriges, wie sie mit vollem Namen heißt. Das Personal deckt sich bestimmt nicht zufälligerweise mit dem der aktuellen George Strait CD "Somewhere Down in Texas": Die Herren Steve Gibson und Brent Mason an den Gitarren, Paul Franklin an Steelguitar und Dobro, Steve Nathan an Keyboards und der schönen Hammond B3-Orgel. Die Instrumentierungen sitzen, der Sound ist aufpoliert, auf Nummer sicher, da wird Bewährtes bewahrt, mit Klangexperimenten ist nicht zu rechnen.

Nun wird niemand von einer 18jährigen TV-Talentshowgewinnerin ernsthaft verlangen, die Regeln des Countrybusiness neu zu definieren. Songs wie der rockige Opener "I Break Things" ("Bei mir geht immer alles kaputt"), geschrieben von Nashvilles top Songwriterteam Wade Kirby und Monty Criswell oder die Ballade "Go" überzeugen eigentlich nur durch eines: Die Selbstverständlichkeit, mit der hier die liebgewonnenen Klischees bedient werden. "Erika Jo" (das Album) will es allen recht machen: Da gibt es die Balladenromantik, große Liebeslieder und kleine Ausbrüche echter Girlpower. Und einmal klingt Erika Jo einfach nur noch bemüht, wenn sie zum Abschluss des Albums ihre Version von Jessi Colters "I'm Not Lisa" vorlegt. Auch hier: Die Angst, etwas falsch zu machen scheint es ihr unmöglich zu machen, diesen eigentlich wunderschönen Song mit der nötigen Natürlichkeit anzugehen. "Erika Jo" ist ein perfektes Produkt in vielerlei Hinsicht. Aber was dem Album fehlt, ist die jugendliche Frische, die bei einer so jungen Sängerin eigentlich zu erwarten, zu erhoffen gewesen wäre. Hier achten alle lieber darauf, keine Fehler zu machen, als etwas wirklich Besonderes erschaffen zu wollen.

Fazit: Die Gewinnerin des Talentwettbewerbs Nashville Star mit ihrem auf Perfektion ausgelegten Debüt: Das ist Hochglanzcountry, wie ihn die Chefeinkäufer bei der Supermarktkette Walmart gerne im Regal stehen haben. Kein Album für die Ewigkeit.

Label: Universal South (Universal) VÖ: 21. Juni 2005

  • Titelliste

  • Links

01 I Break Things 07 Wish You Back To Me
02 Who You Are 08 They Say Love Is Blind
03 There Are No Accidents 09 Going 'Til You're Gone
04 Go 10 Love Is
05 Strong Tonight 11 I'm Not Lisa
06 Good Day For Good Bye

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