Claire Lynch - New Day

Sie hat ihre Nische in der Bluegrasswelt und auf den akustischen Bühnen gefunden. Seit 1974 ist sie in ihrer Musik aktiv. Auch auf vielen Alben bekannter Kolleginnen hat sie mit gesungen, wie zum Beispiel Dolly Parton, Kathy Mattea, Emmylou Harris, Linda Ronstadt, Pam Tillis und Patty Loveless, um nur einige zu nennen. Trotz ihrer kleinen Statur bringt sie eine gewaltige Stimme mit und überzeugt auch in leisen Tönen. Ihr Gesang ist fesselnd und man wartet gespannt auf den nächsten Ton, der ihre Lippen verlässt. Unterstützung findet sie in Jim Hurst, der sie an der Gitarre begleitet, David Harvey an der Mandoline und Missy Raines am Bass. Aber auch ein Stuart Duncan (Fiddle), Andrea Zorn (Fiddle), Alison Brown (Banjo), Rob Ickes (Dobro) und Larry Atamanuik (Schlagzeug) geben ihr Können dazu und lassen einen harmonischen Klangteppich entstehen, der jedem schmeichelt.

Sie fungiert als Bindeglied zwischen Bluegrass und zeitgenössischer Countrymusic und spricht somit nicht nur die Hardcore Bluegrasser an. Abgesehen von "I Believe in Forever", diesen Titel schrieb sie selbst, hat sie sich bei namhaften Songwritern bedient. Pat Alger und Austin Cunningham haben den Opener "Be Ready To Sail" geschrieben. Mit Pat Alger schrieb sie auch "Long After I'm Gone" und eine weiter Kooperation hatte sie mit Jess Leary an dem Titel River of Dreams. "Train Long Gone" stammt von Dennis Linde und "Only Passing Through" von Mac McAnally.

"Love Will Find You Again" von Lindy Robbins und Pierce Pettis hat ein immer wiederkehrendes Thema aus "Starway to Heaven" von Led Zeppelin mit eingebaut. Ein echter Ohrwurm mit Fiddle und Banjo. Richard Staedtler schrieb "Up This Hill And Down", bei der sich Claire stimmlich so richtig auslassen kann und zeigt was in ihr steckt. Ruhiger wird es mit "Down In The Valley" vom Schreibertrio Jess Leary, Morgane Hayes und Liz Rose bei der Claire mit ihrer Stimme auch mal Höhen erklimmt. Swingend schleicht sich "Fallin' In Love" (Henry Hipkens) ins Ohr und bleibt lange Zeit nachhallend im selbigen. "Leaving On That Evening Train" ist ein echter Bluegrasstitel auf schneller Fahrt und fantastischen Solis. Bluesiger geht es in einem anderen Zug zu, nämlich dem "White Train" von Peter Holsaplle.

Claire Lynch unterscheidet sich von Damen wie Rhonda Vincent, Alison Krauss und Dolly Parton durch ihre fast schon hypnotisch vortragende Stimme. Auch die Auswahl ihrer Songs sind nicht immer nur auf Bluegrass beschränkt, wenn auch sehr stark daran angelehnt.

Fazit: Auf "New Day" hat Claire Lynch eine große Bandbreite gespannt, die vom Bluegrass über Balladen hin zum Blues und Swing reicht. Mit ihren 42 Minuten Spielzeit auf 12 Songs verteilt und einem sauber gestaltetem Booklet präsentiert sich Claire nach langer Abwesenheit wieder dem Hörer und hinterlässt einen mehr als guten Eindruck.

Label: Rounder (in-akustik)

VÖ: 26.September 2008